Aus Liebe zum Pferd Yannik Pferdmenges holt den WM-Titel nach Waat
Waat · Yannick Pferdmenges ist 24 Jahre alt. Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof, wurde dem jungen Mann die Liebe zu Pferden schon in die Wiege gelegt. Nun bringt das sogar den Erfolg nach Hause: Denn Yannick Pferdmenges hat den Weltmeistertitel der Jungzüchter erlangt.
„International Young Breeders World Championships 2022“ so hieß der Wettbewerb, an dem Pferdmenges teilnahm. Dabei war der Student ohne große Erwartungen zu dem Wettkampf im niederländischen Emelo gefahren. „Ich hatte kaum Zeit, mich vorzubereiten. Am Abend vor dem Wettbewerb habe ich für den Theorie-Test gelernt. Aber ich hätte nie gedacht, dass es wirklich zum Titel reicht, unsere Devise war eher: Wir machen locker unser Ding und haben Spaß“, so der Waater.
Doch worum geht es beim Wettbewerb für Jungzüchter eigentlich? In vier Disziplinen treten die Bewerber gegeneinander an. Beim Theorietest stellen die Teilnehmer ihr Wissen unter Beweis. Beim Freispringen musste der Waater ein Tier in seiner Bewegung beurteilen. Das Exterieur der Pferde untersucht das Auftreten und Aussehen der Tiere unter verschiedenen Gesichtspunkten. In der letzten Disziplin wird das Pferd an der Hand geführt und vorgemustert.
Das Besondere: Während die Tiere im heimischen Stall natürlich vertraut sind, lernen die Teilnehmer die Tiere beim Wettbewerb erst ganz kurz vorher kennen, denn die Pferde werden vom Veranstalter gestellt. Yannick Pferdmenges‘ Ergebnisse wurden zusammengerechnet und dann kam es zu dem, womit er gar nicht gerechnet hatte. Er wurde Weltmeister. „Dafür, dass ich einfach Spaß haben wollte... Und dann kommt dieser Erfolg. Ein Wahnsinnsgefühl“, so der junge Mann, der bereits seit fast zehn Jahren aktiv in der Pferdezüchtung ist.
Doch was ist eigentlich das Besondere an Pferden? Was macht für den jungen Mann die Faszination aus? „Die Arbeit mit den Tieren ist einfach nie vorhersehbar. Ich muss dem Pferd gerecht werden, mich auf es einstellen. Das ist immer eine Herausforderung, mit Lebewesen zusammenzuarbeiten“, erklärt der 24-Jährige. Und natürlich entstehen auch enge Bindungen zu den Tieren: Der dreijährige Hengst „Dark Diamond P“ wurde auf dem Hof der Familie Pferdmenges geboren, ist dort aufgewachsen und ausgebildet worden. Zu der Ausbildung gehört unter anderem das Anreiten, das Gewöhnen an den Sattel, die Vorbereitung auf die Turniere. „Die Pferde erleben bei uns alles das erste Mal.“
Eine Rund-um-die-Uhr-Aufgabe für die Familie: „Es ist viel Arbeit, aber die macht sich natürlich auch bezahlt, wenn ich mir solche Erfolge wie den Weltmeisterschaftstitel anschaue. Ich gebe aber zu: Es würde nicht funktionieren, wenn es nicht eine echte Herzensangelegenheit wäre.“