Mikail Akar (6): Mini-Picasso stellt seine bunten Unikate in Jüchen aus „Ich möchte, dass mal eins meiner Bilder bei Cristiano Ronaldo hängt“
Jüchen · Ein bisschen pinke Farbe klebt noch an seinem Ohrläppchen, etwas gelbe Farbe hängt in seinen Haaren. Ehe Mikail Akar für ein Interview in der Erft-Kurier-Redaktion vorbeischaut, muss er noch malen. Denn das ist nicht nur eine Leidenschaft des Sechsjährigen. Für seine Werke stehen Kunstsammler und Promis Schlange. Am 9. Juni stellt der junge Künstler einige Unikate im Dycker Weinhaus in Jüchen aus.
Jüchen. Es ist nicht das typische Gekritzel eines Kindes als Mikail das erste Mal im Alter von vier Jahren auf einer Leinwand einfach loslegt. „Ich war sprachlos“, gibt Papa Kerem offen zu und teilte das Bild seines Sohnes fleißig in den sozialen Medien. Und auch hier waren die Reaktionen überwältigend. Angebote bis zu 800 Euro flogen ins Haus.
„Das erste Gemälde haben wir aber nie verkauft“, verrät Kerem Akar weiter, „wenn er volljährig ist, soll er selber entscheiden, was damit passiert.“ Ein künstlerischer Zufall oder pures Talent? Schnell wird klar: Hier ist ein echter Picasso am Werk. Mittlerweile gilt der Sechsjährige weltweit als sehr gefragt. Ab 4.000 Euro aufwärts kosten seine Bilder bereits. 2020 wird er überdies das erste Mal international ausstellen. Papa Kerem hat für den Mini-Künstler sogar seinen Vollzeit-Job komplett aufgegeben und ist jetzt Mikails persönlicher Manager. „Es gibt so viele Anfragen. Teilweise müssen die Sammler sogar bis zu einem Jahr auf ihr Unikat warten“, strahlt der Kölner. Und obwohl Mikail Akar als Nachwuchs-Wunder gilt, bekommt er von dem ganzen Trubel gar nicht so viel mit – so ist er eben doch einfach nur ein ganz normaler Junge. „Ich kaufe mir am liebsten Lego von dem Geld“, lächelt der Sechsjährige und zeigt dabei eine Zahnlücke, „und bald bekomme ich ein Fußballtor. Ich will Fußballer werden. Künstler bin ich ja schon.“ Im Sommer wird das Maler-Talent an einer Privatschule eingeschult, die Kunst fördert. Angst, dass Mikail irgendwann das Interesse am Malen verliert, hat Papa Kerem nicht. „Ich unterstütze ihn immer. Und wenn er auf einmal Tischtennis spielen will, dann kaufe ich ihm zwei Schläger und er soll Tischtennis spielen“, lacht der Kölner.
Doch so schnell wird Mikail die Malerei sicher nicht aufgeben, so hat er gerade erst sein Atelier erweitert und ein besonderes Ziel gesteckt: „Ich möchte, dass ein Bild bei Cristiano Ronaldo hängt.“ Dabei funkeln seine Augen ehrgeizig. In die vier Wände von Regisseur Fatih Akin haben es die Werke des Sechsjährigen jedenfalls schon geschafft.
Ein eigens kreiertes Logo verweist auf den Mini-Künstler: Ein „M“ in dem ein „A“ zu erkennen ist. Ein Motiv zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens oder etwa nicht? „Mikail ist ein großer Fan vom Kölner Dom, so könnte das Logo auch gesehen werden“, meint Papa Kerem augenzwinkernd. Am 9. Juni ab 15 Uhr werden insgesamt 15 Unikate den Schlosssaal des Dycker Weinhauses für eine Vernissage füllen und bis zum 23. Juni auch hängen bleiben. Der Eintritt ist frei, den Erlös spendet Mikail an das SOS-Kinderdorf, für das er auch Botschafter ist. Und auf die Besucher wartet ein absolutes Highlight. „Es wird die Möglichkeit geben, bei einigen Unikaten mithilfe einer App kurze Zeitraffer-Videos anzuschauen, wie die Bilder entstanden sind“, verrät Papa Kerem, der die Abläufe seines Sohnes immer fleißig dokumentiert und aufzeichnet.