BUND hilft den Schwalben mit Lehm Lehm für Schwalben
Jüchen. Seit Corona und Ukraine-Krieg stocken viele Bauvorhaben, weil die Baustoffe knapp geworden sind. Die aus dem Winterquartier zurückgekehrten Schwalben stehen schon seit Längerem vor dem Problem, für ihren Nestbau kein geeignetes Bau-Material mehr zu finden.
Sie brauchen feuchten Lehm, den sie auf unbefestigten Feldwegen und Äckern meist im Flug aufnehmen. Da Feldwege immer öfters asphaltiert, gepflastert oder geschottert werden, geht für Schwalben eine wichtige Baustoff-Quelle verloren.
In den vergangenen Jahren ist das Frühjahr zudem oft so trocken, dass die Schwalben den Lehm nicht mehr aufnehmen können und auch nicht mehr verbauen können, denn dafür muss er feucht sein. Ihre Nester aus Lehm bringen sie an senkrechten Wänden an, wo ihre Brut sicher vor Katzen und Marder ist. Während Mehlschwalben außen an Häuserwänden unter Dachüberständen brüten, bevorzugen die Rauchschwalben geschützte Stellen in Ställen. Dieser Lehm hält aber nur an Wänden, wenn er feucht ist. Auch zum Ausbessern alter Nester ist feuchter Lehm nötig. Mit dem Eintreffen der Schwalben ruft die BUND Ortsgruppe dazu auf, den Schwalben zu helfen. Durch das massive Insektensterben ist die Nahrungssuche für die Jungenaufzucht sehr aufwendig geworden. Ein Schutz von Insekten hilft allen den Tieren, für die die Insekten Nahrung sind.
Zusätzlich brauchen die Schwalben auch Hilfe bei der Brut, denn ohne Bau-Material kann keine Brut beginnen. Hier ist die Hilfe schneller möglich, indem im Hof, Garten oder auf der Tierweide den Vögeln feuchter Lehm angeboten wird. Auch wenn in unserer Gegend Lehm eigentlich fast überall in geringer Tiefe gewonnen werden kann, hat der BUND Jüchen mit der Stadt Jüchen zusammen ein bequemeres Angebot geschaffen. Auf dem Parkplatz des Gierather Friedhofs steht seit einigen Jahren ein grüner Container, der Lehm für die Schwalben enthält. Hier kann jeder, der den Schwalben helfen will, Lehm entnehmen und so während der Brutzeit im eigenen Garten, Hof oder auf der Weide feuchten Lehm anbieten. In welcher Form der Lehm angeboten wird, hängt von der persönlichen Vorliebe ab: ob eine flache Wanne, Schuhablage oder eine folienausgekleidete flache Kiste – Hauptsache ist, die Schwalben können den feuchten Lehm aufnehmen. Diese Lehm-stelle sollte für die Schwalben gut anzufliegen sein und die Umgebung von ihnen beim Anflug gut zu überblicken sein – also nicht in dicht bepflanzter Umgebung oder in unmittelbarer Nähe von Gebäuden, Gebüsch, wo zum Beispiel Katzen lauern können. Bedauerlich ist es, dass der Lehm-Container in Gierath jedes Jahr erst einmal von Abfall und Grünschnitt gesäubert werden muss, weil Bürger Müll im Container entsorgen, obwohl Plakate auf die Schwalbenaktion hinweisen und der BUND mit Plakaten darum bittet, keinen Müll in den Container zu entsorgen, denn dafür stehen auf dem Friedhof ausreichend Abfallbehälter zur Verfügung.
Weitere Informationen beim BUND Jüchen unter bund.juechen@bund.net. Die BUND-Mitglieder hoffen auf viele eingerichtete Willkommensgeschenke für die Schwalben, damit ihnen der Start in den Sommer gelingt und alle sich an ihren akrobatischen Flügen erfreuen können. -tkj.