Giftköder bringen Hunde in Lebensgefahr Hunde-Besitzerin: "Was für Menschen sind das?"

Gierath · "Uns hat heute ein ,lieber' Tierfreund etwas in den Garten geschmissen, welches die Kleine gefressen hat", berichtet Jennifer Schumacher aufgebracht, "wir waren Gott sei Dank schnell beim Tierarzt. Die Kleine ist kaputt von dem Brechen und schläft jetzt.

Jennifer Schumacher mit Terrier „Princess“. Die Hündin wurde in ihrem eigenen Gartzen vergiftet.

Foto: Foto: Jennifer Schumacher

Ich bin total fertig mit den Nerven und zugleich stinksauer! Was für Menschen sind das? Die kleine Maus hat niemanden etwas getan."

"Es war ein Giftköder", bestätigt Jennifer Schumacher. Während es für ihren Terrier noch gerade glimpflich ausging, starb die Hündin von Nachbarin Gitta Bauten an den Folgen des Giftköders.

"Sie war schon etwas älter und hatte sowieso mit Magenproblemen zu tun; an einen Giftköder hatte ich zuerst gar nicht gedacht", erzählt Bauten verzweifelt. Dabei sei es schon die fünfte Vergiftung für die Altdeutsche Schäferhündin gewesen. "Ich weiß aber auch nicht, wann und wo sie diesen Giftköder gefressen hat, ob zu Hause oder beim Spazieren gehen."

Rattengift ist die gängigste Art für Giftköder

Dass es sich um Rattengift gehandelt haben müsse, da ist sich Bauten zu 80 Prozent sicher. "Sie hat aus allen Seiten geblutet", gibt sie bedrückt an. Auch für Sabrina Schulze, Tierheimleiterin in Oekoven, ein Indiz für Rattengift: "Dann hilft Vitamin K, das bringt die Blutgerinnung wieder in Ordnung." Außerdem sei Rattengift die gängigste Art für Täter. "Da ist es am leichtesten dran zu kommen, weil es auch im Internet bestellt werden kann", weiß Schulze. Sie selber habe in jungen Jahren miterleben müssen, wie ihr Hund elendig verstarb.

"Der Tierarzt hatte damals eine Magengrippe diagnostiziert", erzählt sie niedergeschlagen. Dabei seien gerade Magen- und Darmkrämpfe ein Indiz für das Schlucken eines Giftköders. "Wenn man allerdings mitbekommt, dass ein solcher Köder verschluckt wurde, dann sollte man auch sofort den Tierarzt aufsuchen und nicht versuchen den Hund zum Erbechen zu bringen, denn je nachdem um welches Gift es sich handelt, kann es sein, dass man einen anderen Schaden anrichtet", weiß Schulze weiter.

Doch nicht nur der Tierarzt, sondern auch die Polizei sollte über die Vorfälle informiert werden. Bisher sei bei der Polizeistelle keine einzige Anzeige aus dem Raum Jüchen eingegangen. "Wenn keine Anzeige erstattet wird, sind wir nicht im Boot", erklärt Polizeisprecher Harmut Batz und rät dringlich zu einer Anzeige, "wir verfolgen die Tat dann, indem wir auf Zeugenhinweise hoffen und das Veterinäramt einbinden." Und Schulze weiter: "Es muss nicht jeder Hunde lieben, aber das ist kein Grund dafür sie zu vergiften."

(Kurier-Verlag)