Ressourcenschutzsiedlung Otzenrath-Süd „Blaupause“ für künftige Wohngebiete

Otzenrath · Eine Regenpause beim Baustellenbesuch der Ressourcenschutzsiedlung Otzenrath-Süd war den Beteiligten am Mittwoch leider nicht vergönnt. Vertreter der Stadt, RWE Power AG und zahlreiche Interessierte waren dafür an der Hofstraße zusammengekommen. Doch irgendwie sei das ganz passend, lacht Erik Schöddert, Leiter Bereich Immobilien, Bau und Projektentwicklung RWE Power: „Über Wochen hat es nicht geregnet und jetzt, wo wir ein nachhaltiges Baugebiet machen, kommt das Wasser, das die Natur braucht.“

Von links: Viktoria Vreemann (Projektleiterin von der RWE Power AG), Erik Schöddert (Leiter Bereich Immobilien, Bau und Projektentwicklung RWE Power), Bürgermeister Harald Zillikens, Saskia Schrade (Amt für Stadtentwicklung), Maximilian Hampel (Geschäftsführer der Stadtentfalter Jüchen GmbH) und Technische Dezernentin Sabine Janclas.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

„Ich freue mich, dass die Bauarbeiten so gut vorangehen“, betonte Bürgermeister Harald Zillikens mit Blick auf den Bagger. Anfang März starteten die Vorbereitungen für die Tiefbauarbeiten auf der rund 2,6 Hektar großen Fläche, auf der ein ressourcenschonendes und energieeffizientes Wohngebiet mit 100 Wohneinheiten entstehen soll. Ein passender Name für die neue Straße ist dank der Dorfgemeinschaft Otzenrath-Spenrath auch schon längst gefunden: „An de Luhr“ als Erinnerung an die alten Orte.

Eine wichtige Investition in die Zukunft der Stadt sei die bauliche Weiterentwicklung von Otzenrath, bei der nachhaltige Bauweise und Ressourcenschutz in den Vordergrund gestellt werden. Erik Schöddert meint: „Unsere Flächen sind ein wichtiges Element im Strukturwandel im Rheinischen Revier. Dabei wollen wir nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch dringend benötigten Wohnraum bieten. Ich freue mich, dass wir ein Stück Zukunft für die Stadt Jüchen mitgestalten können.“

Voraussichtlich ab kommender Woche starten die Kanalbauarbeiten, die bereits vor den Sommerferien abgeschlossen sein sollen. Danach beginnen die Bautätigkeiten der Versorger (NEW Netz GmbH, NEW Smart City GmbH, Stadtentfalter Jüchen GmbH, Kreiswerke Grevenbroich GmbH, Deutsche Glasfaser Holding), die die Anschlüsse für Strom, Wasser, Wärmenetz und Internet verlegen.

Das Besondere: Zentrale Geothermie-Sonden und Luft-Wasser-Wärmepumpen werden auf einer angrenzenden Fläche installiert und über eine eigens errichtete Photovoltaikanlage mit Strom versorgt. Damit sei das Gebiet fast autark. „Ich bin guter Dinge, dass wir neue Standards für Jüchen setzen“, erklärte Maximilian Hampel, Geschäftsführer der Stadtentfalter GmbH. Das sieht auch der Bürgermeister so, der von einer „Blaupause für weitere Baugebiete in Jüchen“ sprach.

Ziel aller Beteiligten ist es, den Grundausbau bis Ende 2025 abzuschließen. In rund einem halben Jahr würden dann hoffentlich die ersten privaten Bauherren ihre neue Heimat aufbauen können, erklärt Erik Schöddert. Der Endausbau mit fertiger Straßenfläche und Grünflächen erfolge zu einem späteren Zeitpunkt, sobald private Bauherren ihre Häuser weitestgehend errichtet haben. Die ersten Käufer haben sich bereits entschieden, noch gibt es aber freie Grundstücke für Interessenten. Eine weitere Vermarktungsrunde startet kommende Woche (Ansprechpartnerin Nina Klepgen, nina.klepgen@rwe.com).