Einsatz im „Lindenhof“ „Mailo“ interessiert sich für Menschen und deren Schuhe

Grevenbroich · Er ist noch recht neu im Team, aber sicher schon einer der beliebtesten Mitarbeiter im Seniorenhaus „Lindenhof: „Mailo“, knapp einjähriger Australian Shepherd, zaubert Bewohnern wie „Kollegen“ ein Lächeln ins Gesicht, wenn er hinter seinem gelben Ball herjagt, sich übers weiche Fell streicheln lässt oder sich ein Leckerli abholt. Lautes Bellen oder Knurren? Fehlanzeige!

Der Australian Shepherd „Mailo“ wird in einer speziellen Akademie ausgebildet.

Foto: RKN.

Noch ist der entspannte Rüde mit dem lieben Wesen in „Teilzeit“ angestellt, denn in wenigen Tagen beginnt erst seine eigentliche Ausbildung zum „Besuchshund“. Wenn er die Prüfung Anfang 2023 besteht, ist Hund „Mailo“ also quasi ein Akademiker. Bis dahin darf der „Azubi“ zweimal pro Woche in den „Lindenhof“, wo er von vielen Bewohnern des geschützten Demenzbereichs wie dem 77-jährigen Jakob schon erwartet wird.

Gerade für sie ist der Kontakt mit dem Hund wertvoll, weil er eine andere Weise der Kommunikation ermöglicht. Sie füttern und streicheln ihn oder gehen mit ihm spazieren. „Er lockt die Bewohner im wahrsten Sinne des Wortes heraus“, sagt Pflegeassistentin Sandra Spelter, bei der „Mailo“ wohnt und der er auch im „Lindenhof“ selten von der Seite weicht.

Hier interessiert er sich derzeit brennend für alles, was irgendwie mit Schuhen und Füßen zu tun hat, schaut überall mal vorbei und sorgt schlicht für gute Laune. „Es ist toll zu sehen, wie die Bewohner auf ,Mailo‘ reagieren“, sagt Einrichtungsleitung Iris Baldus, die der Idee der tiergestützten Therapie von Anfang an sehr aufgeschlossen gegenüberstand, „selbst verschlossene Menschen öffnen sich, die Gesichter strahlen, aggressive Zustände wiederum werden gedämpft“.

Die Bewohner seien dann deutlich zugänglicher und ließen sich bereitwilliger versorgen. Aber nicht nur für die Bewohner ist „Mailo“ eine echte Bereicherung. Der fröhlichen Fellnase gelingt es auch im größten Stress, die Mitarbeiterinnen im Handumdrehen aufzumuntern. „Das ist wie eine kleine Auszeit“, erzählt Baldus.

Dass das gesamte Team im Wohnbereich hinter „Mailo“ und dem Besuchshund-Konzept steht, war Iris Baldus sehr wichtig. „Wir haben das vorher ausführlich besprochen und sehr offen diskutiert“, berichtet sie, „alle haben signalisiert, dass sie einverstanden sind und die Entscheidung mittragen“.

Um die Verantwortung für das Tier auf mehreren Schultern zu verteilen, kümmern sich vor allem zwei Mitarbeiterinnen, Pflegeassistentin Dagmar Bienefeld und Betreuungsassistentin Irina Resnikow, mit um „Mailo“. Sandra Spelter, die mit Mailo auch die Ausbildung zum Besuchshund absolviert, ist und bleibt jedoch Bezugsperson Nummer eins.

(-ekG.)