Gewerbegebiet bleibt großes Thema Grüne und FWG sind gegen Gewerbegebiet

Es bleibt gerade DAS Thema in Jüchen: das geplante Gewerbegebiet zwischen Schaan, Kamp-hausen und Sasserath. Nachdem sich die FDP zu Wort gemeldet hat und das Gewerbegebiet mit dem Blick auf das Schaffen von Arbeitsplätzen begrüßen wird, positionieren sich die „Grünen“ und die FWG auf der Seite der Menschen, die die Natur erhalten möchten.

Gewerbegebiet Schaan Frühling

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

Jüchen. Bei der FWG-Fraktionssitzung herrschte seit einiger Zeit Unwille. Man zeigte Unverständnis dafür, dass dieses Thema weder im Ausschuss noch im Rat als eigener Tagesordnungspunkt behandelt wurde. Der auf 50 Hektar geplante „Industriepark Elsbachtal“ dagegen war immer wieder ausführlich Thema in Ausschüssen und Ratssitzungen. „Die Planung für Sasserath lief irgendwie nebenher. Deswegen haben wir uns in der Fraktion auch nie ausgiebig mit dem Thema befasst, was wir heute bedauern. Uns war auch bisher nicht bekannt, dass die BZR Düsseldorf im Oktober schriftlich darlegte, dass sie von erheblichen Umweltauswirkungen ausgehe“, so Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel. Er erklärte weiter, dass man nicht mehr bereit sei, nach dem Tagebau jetzt weitere wertvolle Flächen zu zerstören, die zu den bundesweit ertragreichsten Flächen gehören. Dies hat auch massive Auswirkungen auf das Klima.

Dass ein Drittel des Jüchener Stadtgebietes dem Tagebau geopfert wurde, ist schlimm genug. Dass die Verfüllung seit unzähligen Jahren immer wieder verzögert werde, sei eine Katastrophe. „Es ist die FWG, die dieses Thema seit Jahren wiederholt auspackt, weil die Stadtentwicklung verhindert wird. Auf diesen Flächen ließen sich Wohnraum, Gewerbe, Freizeiteinrichtungen und Senioreneinrichtungen mit einer Fachhochschule für Pflegeberufe errichten. Also Ausbildungs- und Arbeitsplätze“, so Hommel.
Auch die „Grünen“ stehen den Gewerbegebiet-Plänen mehr als skeptisch gegenüber. „Alleine der Aspekt, dass die Grundstückseigentümer mehr oder weniger geschlossen erklärt haben, dass sie nicht verkaufswillig sind, dürfte am Ende ein Ausschlusskriterium für das Gewerbegebiet sein. Das Schlimmste, was der Stadt Jüchen passieren könnte, wäre die Ausweisung eines Gewerbegebietes im Regionalplan, dessen Realisierung aber niemals stattfinden kann. Eine Ausweisung von weiteren Gewerbeflächen an einer anderen Stelle würde es von Seiten der Bezirksregierung definitiv nicht geben“, so Thomas Dederichs, Fraktionsvorsitzender der „Grünen“ im Rat der Stadt Jüchen. 

Gerda Einwich, Sprecherin der „Grünen“ in Jüchen macht aber deutlich, dass die „Grünen“ sich nicht generell gegen neue Gewerbegebiete sperren: „Grundsätzlich tragen wir die Ausweisung von Gewerbeflächen für Jüchen im Regionalplan mit, da derzeit und auch nicht in absehbarer Zeit es mit den vorhandenen Flächen keine neuen Gewerbeflächen gäbe, so dass keine wohnortnahen Arbeitsplätze geschaffen werden und sogar vorhandene verloren gehen könnten. Ein weiterer Aspekt hierbei ist, dass die Gewerbesteuer, neben der Grundsteuer A und B die einzige Steuerart ist, deren Höhe die Stadt selber bestimmt.

Die zunehmenden Aufgabenstellungen der Stadt könnten ansonsten nur mit deutlichen Erhöhungen der Grundsteuern A und B, siehe Diskussionen zum Haushalt 2021, finanziert werden. Dies gilt es möglichst zu vermeiden.“  -jule.