Ein Lied für unseren Planeten Öttes Friedenslied: „Es tut mir leid, blauer Planet“
Damm · Manchmal wird ein alter Song noch einmal ganz aktuell. So geht es auch Christian Otte, der sich als „Ötte“ in der Musikszene einen Namen gemacht hat. Mit „Blauer Planet“ hat der Neu-Jüchener jetzt ein Lied von 2017 überarbeitet – aus traurigem Anlass. Denn das Lied handelt von Frieden; es ist ein Lied für unseren Planeten.
„Raketen und Bomben fallen vom Himmel. Wie ein Geschwür wütet der Krieg. Wir sind verdammt und wir bestimmen, für welchen Gott man schließlich stirbt. Wohin die Reise geht, wir stehen längst am Scheideweg. Darauf ein letztes Stoßgebet für unseren blauen Planet“ singt Ötte mit seiner unverkennbaren Stimme. Er wirkt nachdenklich. Dass sein Lied „Blauer Planet“ noch einmal so aktuell werden wird, hatte er nicht gedacht. Krieg in unserer Nähe, das wirkte so unwahrscheinlich, so weit weg. „Mich nimmt das wirklich mit. Ich merke, wie ich alle Informationen aufsauge, Hoffnung habe, dass es besser wird“, so der Sänger.
Der Kriegsausbruch veranlasste ihn dazu, das Lied noch einmal zu überarbeiten und als Single neu zu veröffentlichen. Und das, obwohl die neue Platte ebenfalls in den Startlöchern steht. Schon längst hätte sie eigentlich erscheinen sollen, doch wie so oft war es Materialknappheit, die für Verzögerung gesorgt hatte: „Es gab schlicht und einfach kein Vinyl. Uns war aber wichtig, dass das Werk ,Mayday‘ auch wirklich als Platte erscheint“, verrät Ötte.
Jetzt wird das Album am 23. April veröffentlicht mit nachdenklichen aber eingängigen Rocksongs sowie dem epischen Song „Wann wird es geschehen“, der an Pink Floyd erinnert. Ötte und seine Band werden zur Veröffentlichung auch gleichzeitig in Gronau live vor Publikum das Album präsentieren.
„Blauer Planet“ schaffte es übrigens schon „on air“, das heißt, das Lied wurde von verschiedenen Radio-Sendern gespielt. „Das ist gar nicht so einfach, für einen kleinen, lokalen Künstler“, so Ötte.
Trotz der Vorfreude auf die Veröffentlichung der neuen Platte und die folgende Tour („Ich stand so lange nicht auf der Bühne. Ich habe es echt vermisst, aber das Gefühl ist wirklich komisch, bald wieder vor Menschen zu performen. Aber ich freue mich!“) bleibt dieses Gefühl, dass „Blauer Planet“ lieber nicht so aktuell wie nie vorher gewesen wäre...
„Wer stirbt als nächstes den Heldentod? Kinder verhungern bei Wasser und Brot. Und welches Land gehört zu wem? Und welche Fahne soll dort wehen? Welcher Lügner wird entlarvt? Und welche Sünder schießen scharf? Ein letzt Schuss, ein Stoßgebet... Es tut mir leid, blauer Planet“.