Herzkissen helfen gegen Schmerzen nach Brustkrebs Preise für Nächstenliebe gehen an Näher und Teiler

Grevenbroich/Rommerskirchen · Tag für Tag engagieren sich tausende Menschen ehrenamtlich in den katholischen Pfarrgemeinden, Verbänden und Einrichtungen im Rhein-Kreis Neuss. Vier Projekte und Gruppen wurden jetzt vom Katholikenrat des Kreises mit dem Hermann-Straaten-Preis ausgezeichnet. Mit diesem Preis möchte der Katholikenrat Beispiele gelungenen Engagements würdigen und bekannt machen.

Die Näherinnen sind fleißig. Jedes Kissen hilft einer an Brustkrebs erkrankten Frau dabei, die Schmerzen zu lindern.

Foto: Trienekens

Aus 14 Bewerbungen wählte die Jury mit Schirmherr Landrat Jürgen Petrauschke, Dr. Martin Straaten, Susanne Niemöhlmann, Joachim Braun, Thomas Kaumanns und Jutta Köchner vier Preisträger aus.

Einen von zwei ersten Preisen gewann die Martinsaktion „Haben ist ganz nett – aber teilen ist voll cool“ aus  Grevenbroich: Die Geschichte vom heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat, kennt wohl jeder. Unter dem Motto „Haben ist ganz nett – aber teilen ist voll cool“ sorgt die Martinsaktion der Pfarreiengemeinschaft Grevenbroich-Vollrather Höhe dafür, dass das Martinsfest nicht zur Folklore verkommt, sondern Ausdruck aktiver Nächstenliebe ist. Seit 2014 werden rund um die Martinszüge gemeinsam mit Grundschulen und Kitas haltbare Lebensmittel gesammelt; dann werden sie auf verschiedenen Wegen an bedürftige Menschen verteilt. Dazu gehören beispielsweise Flüchtlinge oder die Teilnehmer des „Elsener Tischs“. So bekommen schon die Kleinsten die Wichtigkeit des Teilens vermittelt.

Einen weiteren ersten Platz erhielt der Kapellenverein Elvekum. Für den „Wohlfühlmorgen für Wohnungslose und Bedürftige“ vom  Malteser-Hilfsdienst aus Neuss gab es ebenfalls eine Ehrung.

Unter dem Motto „Du bist nicht allein!“ steht die „Herzkissenaktion – Frauen für Frauen“ aus  Grevenbroich und Rommerskirchen. Die Gruppe wurde mit dem dritten Platz geehrt. Die Botschaft steckt hinter der Herzkissenaktion der katholischen Kirche in Grevenbroich und Rommerskirchen. Nach einer Brustkrebsoperation klagen viele Frauen über Druck- und Wundschmerzen. Herzförmige Kissen versprechen Linderung.

Eine handgeschriebene, persönliche Grußkarte soll den Patientinnen darüber hinaus Trost spenden, Anteilnahme verkörpern und Hoffnung vermitteln. Die Kissen werden von engagierten Ehrenamtlerinnen genäht und an mehrere Krankenhäuser in der Region Rhein/Ruhr unentgeltlich verteilt. Sie sind Ausdruck tätiger Nächstenliebe.

Die beiden Erstplatzierten erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro, die anderen Preisträger jeweils 500 Euro. Insgesamt werden somit Preisgelder in Höhe von 3.000 Euro ausgeschüttet. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung zur Ehrung und Preisübergabe zweimal abgesagt werden. Die Preisträger wurden deshalb in der vergangenen Woche informiert, eine Veranstaltung zur Auszeichnung ist nicht mehr vorgesehen.

Die Vorsitzende des Katholikenrates Rhein-Kreis Neuss, Jutta Köchner, würdigte die ausgezeichneten Projekte und Gruppen: „Ohne viele fleißige Hände, gute ldeen und Gedanken, sowie eingesetzte Herzenswärme könnten unsere Pfarrgemeinden und Verbände nicht viel vollbringen und auf die Beine stellen. lch hoffe, dass ihre Tätigkeit mehr Freude und Bereicherung bringt als Mühe und Arbeit.“