Große Ehre „Sternschnuppen“ werden mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet
Grevenbroich · Was für eine schöne Überraschung für den Verein „Sternschnuppen für behinderte Kinder“. Vor wenigen Tagen erhielt er die Nachricht, dass er mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie Gesellschaft des Landschaftsverband Rheinland (LVR) ausgezeichnet wird. Die Freude könnte in diesem für alle schweren Jahr nicht größer sein!
„Die Auszeichnung ist eine große Ehre und eine wunderschöne Überraschung, mit der wir nicht gerechnet haben“, verrät Charlotte Häke, erste Vorsitzende des Vereins Sternschnuppen für behinderte Kinder e.V.. Der Ausschuss für Inklusion der Landschaftsversammlung Rheinland hat den Verein in einer Sitzung Ende September als einen von 15 Preisträgern des Rheinlandtalers in der Kategorie Gesellschaft ausgewählt. Mit ihm werden Personen und Vereine für die Verdienste in den Bereichen Soziales, Selbstbestimmung und Teilhabe sowie Bildung und Erziehung ausgezeichnet.
In diesem Bereich engagieren sich die „Sternschnuppen“ bereits seit 2007, als mildtätiger Verein sind sie seit 2015 aktiv. „Wir sind insgesamt nur acht Personen im Verein, doch wir haben noch einen Förderverein mit Sternschnuppen-Eltern, die auch immer aktiv miteinbezogen werden“, so Häke. Die ehrenamtlichen Helfer setzen sich dafür ein, behinderten Kindern und ihren Familien aus der Region eine Auszeit vom Alltag, eine Ablenkung von Problemen zu ermöglichen. Dafür kooperiert der Verein zum Beispiel mit dem Krefelder Zoo, der regelmäßig besucht wird, oder der KD Köln-Düsseldorfer Schifffahrt AG, die besondere Fahrten über den Rhein möglich macht. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir wohl der einzige Verein in Deutschland sind, der Geschwisterkinder gleichberechtigt miteinbezieht“, betont Häke, wie wichtig die Arbeit des Verein ist, „gerade die ,Gesunden’ müssen auf vieles verzichten.“ So erhalten die Geschwisterkinder die gleiche Wertschätzung, wie das behinderte Kind.
„Der schönste Lohn ist, wenn die Kinder strahlen und die Eltern einmal ausspannen können“, betont die Ehrenamtlerin. Aber das war in diesem Jahr gar nicht so leicht zu bewerkstelligen. Viele Aktionen waren geplant, doch leider machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die ganzen Pläne. „Es ist eine Ausnahmesituation. Wir haben viel organisiert, verworfen und wieder neu geplant“, berichtet die Vorsitzende. Events in großen Gruppen waren auch nach den ersten Lockerungen vor dem Lockdown light nicht möglich. Schließlich gehören die Sternschnuppen-Kinder zur Corona-Risikogruppe. Stattdessen gab der Verein sein bestes, um den Familien mit kleineren Aktionen eine Freude zu machen. Bei den Corona-Sternschnuppen-Familientagen, konnten sie sich Alternativen wünschen. Und ein Fokus lag in diesem Jahr in der Erfüllung von Herzenswünschen. So besuchten zum Beispiel Eiskönigin Elsa und ihre Schwester Anna, zwei Cosplayer von „Helden für Herzen“, ein Sternschnuppen-Mädchen und ein Sternschnuppen-Junge durfte sich mit seiner Familie über eine tollen Tag am Hariksee inklusive Stand-Up-Paddling freuen.
„Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr wieder mehr machen können. Unser Verein ist in diesem Jahr in der Außenwirkung sehr leise, aber innen haben wir sehr viel organisiert“, erzählt die 63-Jährige. Für zukünftige Aktionen und die Erfüllung von Herzenswünschen sollen auch die 1.000 Euro, mit der der Rheinlandtaler dotiert ist, eingesetzt werden. Der Verein arbeite komplett ehrenamtlich, 100 Prozent der Spenden kommen bei den Kindern an, betont Häke.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Verleihung des Rheinlandtalers wohl erst Anfang kommenden Jahres stattfinden, doch mit Sicherheit werden die Mitglieder des Vereins – und sei es erst einmal nur digital – auf diese besondere Auszeichnung anstoßen. Mehr über den Verein und seine Arbeit erfahren Sie auf der Homepage www.sternschnuppen-fuer-behinderte-kinder.de.