Wo bleiben die Sportpolitiker bei den Events der Vereine?

Grevenbroich · Zum 50-jährigen passte der Vorstand den Verbandsnamen der Neuzeit an. Aus „Stadtverband für Leibesübungen“ wurde damals der „Stadt-Sport-Verband“ (SSV). Gleichzeitig suchte man ein neues Logo.

Bürgermeister Klaus Krützen und der Vorstand des Stadt-Sport-Verbandes unter der Führung von Heinz-Peter Korte (Mitte) und seines Stellvertreters Ceylan Er.

Foto: Foto: -dr.

Die Jury entschied sich für den Entwurf von Richard Sache. Der SSV vertritt rund 18.000 Mitglieder, die in 72 Vereinen organisiert sind. Somit stellt der SSV in der Stadtpolitik auch eine mächtige Lobby für den Sport dar. Deshalb kamen zum 60-jährigen Bestehen neben den Vertretern der einzelnen Sportvereine auch hochrangige örtliche Politiker in den Rittersaal des „Alten Schlosses“.

Als erster Laudator versicherte Bürgermeister Klaus Krützen, dass die Stadt für die Belange der Sportvereine stets ein offenes Ohr habe: „Leider ist nicht alles Gewünschte finanzierbar.“ Es sei aber viel geleistet worden, zum Beispiel sei ein neues Hallenbad eröffnet worden. Das Bad in Neukirchen habe fünf Jahre Planungssicherheit und in der Stadtmitte ist bald ein neues Turnerheim fertig. Es entstünden weitere Kunstrasenplätze und für Frimmersdorf und Neurath sei die Planung eines gemeinsamen Platzes in Planung.

Der Bürgermeister dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit, denn Sport sei ja auch eine Form der Geselligkeit und in diesem Rahmen gelinge gerade besonders Integration sehr gut.

Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte, wie wichtig die Arbeit der vielen Ehrenamtler in den Sportvereinen gerade jetzt in unserer bewegungsarmen Zeit sei. „Die Kinder haben bei der Einschulungsuntersuchung dramatisch schlechte Werte in der Körperbeherrschung und Sportlichkeit“, so sein Hinweis

Seit 2002 ist Heinz-Peter Korte der Vorsitzende des SSV. Er erzählte in seiner Ansprache von stürmischen Anfangszeiten, als der Vorsitz noch häufig wechselte. Er sprach auch von den finanziell sehr guten Zeiten, als die jährliche Sportlerehrung noch eine Großveranstaltung in der Gustorfer Turnhalle war, mit einem hochwertigen Programm und sehr vielen Zuschauern.

Heute sei der Rahmen leider viel kleiner. Wie es damit überhaupt weiter gehen soll, darüber müsse noch mal nachgedacht werden.

Ein Pilotprojekt werde jetzt mit dem TV Orken und den Grundschulen Orken und Elsen in Angriff genommen. Der Verein werde Sport in den OGATA anbieten. Dafür gäbe es Fördergelder vom Land. Wenn der Start erfolgreich verlaufe, wolle der SSV dieses Programm auf weitere Vereine und Schulen ausweiten.

Korte wies auch auf die jährlichen, gut frequentierten, Sportabzeichentage hin.

Neben dem Dank an die vielen Ehrenamtler in den einzelnen Vereinen sprach Korte auch das gute Verhältnis zur Verwaltung an: „Wir werden zu sportpolitischen Themen eingeladen und auch unsere Meinung ist gefragt.“

Allerdings wünsche er sich etwas mehr Präsenz der Sportpolitiker bei den Veranstaltungen der Vereine und des SSV.

Dagmar Reschke

(Kurier-Verlag)