Wird das Bad schon zu Ostern wieder eröffnet? Politik müsste reinhauen!

Grevenbroich · Unglaublich, aber wahr: Das größte Problem, das GWG-Chef Willi Peitz derzeit für den Neubau des Schloss-Bades sieht, ist, „dass wir noch schneller fertig werden. Das haben wir als Risiko gewertet“, strahlte er beim Besuch des Erft-Kurier.

So sehen die Gestaltungspläne für den Vorplatz aus. GWG-Chef Willi Peitz hat hier „groß“ gedacht; er kann sich vorstellen, für Grevenbroich eine tolle, große Gesamtanlage zu schaffen.

Was unglaublich klingt, hat aber einen ganz realen Hintergrund: Wenn die Bauarbeiten noch schneller abgeschlossen wären (derzeit ist von Sommer bis tendenziell Ostern 2018 die Rede), kämen GWG und vor allem die Politik mit all den anderen offenen Fragen – von den Öffnungszeiten bis zum Kursprogramm, vom Personalschlüssel bis zur Kiosk-Vergabe – kaum noch hinterher.

Danny Schulz (links) ist als der Leiter des neuen Schloss-Bades bestellt. Gemeinsam mit GWG-Chef Willi Peitz diskutiert er derzeit eifrig die Außengestaltung des neuen Bades. Neuste Idee: Die Dreiecksfläche zwischen „Evita“ und des Bad könnte geöffnet und zu einem Biergarten auch für die Badegäste werden.

Allerdings wiegelt Danny Schulz, der „Meister für Bäderbetriebe“ ist der Leiter des künftigen Schloss-Bades, gleich mal ab: Nachdem Startblöcke und Sprungturm (übrigens in der Welt einmalige Sonderanfertigungen aus Sichtbeton, die Architekt eigens hat entwickeln lassen) montiert sind, ist das für den Zeitplan entscheidende Gewerk jetzt das der Fliesenleger. „Bei den großen Flächen vom Schwimmbecken, in der Schwimmhalle und in den Umkleiden ist klar: Da muss es nur ein Problem geben – und wenn es Lieferschwierigkeiten für bestimmte Fliesen sind – und der ganze Zeitplan gerät durcheinander“, so Schulz. Und natürlich sind die Fliesen und deren korrekte und dauerhafte Anbringung von entscheidender Bedeutung. „Da kann man nicht jeden X-beliebigen Betrieb nehmen.“

Derweil laufen bei der GWG die eher inhaltlichen Planungen. So wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie viel Personal nötig ist, wenn das Öffnungskonzept in der jetzigen Form (montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 8 bis 14 Uhr / von 8 bis 14 Uhr zwei Bahnen fürs Schulschwimmen und abends zwei Bahnen für die Sportvereine / Kurse für Seepferdchen und Aqua-Fitness) bestätigt würde.

Hier macht Willi Peitz allerdings deutlich: „Darüber entscheidet die Politik.“ Das gilt genauso auch für die Eintrittspreise: Die GWG macht Berechnungen und Vorschläge, doch die Ratsmitglieder haben das letzte Wort.

In beiden Fragen erhofft sich das GWG allerdings Klärung über den Sommer hin. Denn im Herbst müssten die entsprechenden Stellen ausgeschrieben werden, denn das einzustellende Personal braucht natürlich auch ein paar Wochen Vorlauf, damit der Start dann auch problemlos laufen kann.

Allerdings hat Willi Peitz so seine Zweifel, ob das klappen wird. Und er nennt die Musterpflasterungen, die er am Schloss-Platz hat auslegen lassen. Seine Idee: Den Vorplatz des Schloss-Bades und den Schloss-Platz in eine große attraktive Fläche kombinieren. Problem: Der Denkmalschutz muss sein Einverständnis geben. Vorteil: Die „Drecksmauer“ zwischen Bad und „Haus Hartmann“ käme genauso weg wie die Junkie-Treff dahinter. Allerdings: „Bis jetzt hat sich noch keiner für die Muster interessiert; in zehn Tagen kommen die wieder weg.“

(Kurier-Verlag)