Von Paketen überschüttet: Fremde bestellen für Sürder Was der Taxifahrer jetzt mit Blumen und dem ganzen Zeugs macht

Grevenbroich · Da hat sich jemand offenbar einen dummen Scherz erlaubt: Taxifahrer Steven Sürder wurde Dienstag Morgen von Paketen regelrecht überflutet. Auf seinem Geschäftskonto waren Beträge in vierstelliger Höhe abgebucht worden.

Paketflut bei Steven Sürder. Unbekannte haben in seinem Namen bestellt.

Foto: Fotomontage: Violetta Buciak/ Maret Hosemann / pixelio.de

"Ich bin da wohl Betrügern zum Opfer gefallen", sagt der 31-Jährige.

Angefangen hat es am Montagabend mit kleineren Abbuchungen auf seinem Konto — unter anderem für "Weight Watchers".

"Da habe ich mir noch nicht viel dabei gedacht. Das hätte eventuell noch meine Frau sein können", berichtet Sürder. Am nächsten Morgen erwartete ihn die größere Überraschung: Eine Abbuchung in Höhe von 1.002,50 Euro für zehn Tandemsprünge von Jochen Schweizer. Kurz darauf klingelte der Paketbote und hatte etliche Zustellungen für den Taxiunternehmer im Gepäck, darunter frische Blumen und ein Tablet. Sogar ein Zeitungsabo wurde auf Sürders Namen abgeschlossen.

"Die Pakete haben wir natürlich sofort zurückgehen lassen und die Polizei informiert", so Sürder. Jetzt ermittelt die Kripo gegen Unbekannt.

Wer hinter der Tat stecken könnte, weiß der Geschädigte nicht. "In jüngster Zeit war ich durch meinen kurzen Aufenthalt in Hollywood vermehrt in den Medien. Da bleibt es nicht aus, dass die ein oder anderen von mir genervt sein könnten", überlegt er. Die Bestellungen sind alle am 28. Januar bei den Unternehmen eingegangen. "Vielleicht hat einer zu tief ins Glas geschaut und sich dann an den Rechner gesetzt", mutmaßt Sürder.

Trotz des Chaos bleibt der Familienvater jedoch optimistisch. "Den tatsächlichen Schaden habe nicht ich, sondern die Unternehmen, die ebenfalls Anzeige erstattet haben. Für mich bedeutete die Aktion etwas Ärger, aber unterkriegen lasse ich mich nicht. Und einen Vorteil hat das Ganze auch noch: In den Medien bin ich wieder präsent", freut sich Sürder.

Noch am selben Tag standen mehrere Fernsehteams auf der Matte, um über den kuriosen Fall zu berichten. Ganz vorbei ist die Geschichte vermutlich noch nicht. "Ich bin gespannt, welche weiteren Überraschungen in den nächsten Tagen noch auf uns zukommen", so Sürder.

V. Buciak

(Kurier-Verlag)