Warten auf den Ernstfall
Grevenbroich. „Alle elektiven Operationen werden verschoben“, bestätigt Susanne Niemöhlmann, Sprecherin des Grevenbroicher Krankenhauses. Das bedeutet: Der akute Magendurchbruch wird behandelt, die geplante Knie-Operation dagegen wird verschoben.
Alle Entscheidungen und Verschiebungen werden dabei peinlich genau dokumentiert. Zu den Operationen, die trotz allem durchgeführt werden, gehören natürlich die Kaiserschnitte, die ja nun auch nicht „verschiebbar“ sind.
Aber auch auf der Geburtsstation wurden wie in allen anderen Bereichen die „Pflegekontakte“ reduziert. Das heißt: Dort finden bestimmte Beratungen nicht mehr statt. Auch hier sollen die „zwischenmenschlichen Begegnungen“ reduziert werden.
In den OPs und auf der Intensivstation bereitet man sich derweil auf den extremen Ernstfall vor. „Allerdings ist nicht jedes Intensivbett mit der entsprechenden Beatmungstechnik ausgestattet“, so die Klinik-Sprecherin.
Auf sehr große Akzeptanz seien bei Patienten und Besuchern die Einschränkungen der Öffnungszeiten getroffen. Seit Mitte der Woche muss, wer in der Klinik einen Patienten besuchen will, an der Notaufnahme klingeln. Dort wird dann geprüft, ob ein ausreichender Grund für den Besuch (wie zum Beispiel Sterbebegleitung) überhaupt gegeben ist.
Susanne Niemöhlmann, Sprecherin des Grevenbroicher Krankenhauses, konstatiert im Übrigen offen, dass die Einschränkungen in der OP-Tätigkeit auch Auswirkungen auf den Finanz-Etat des Klinikums haben.
Immerhin müssen Krankenhäuser heutzutage wirtschaftlich arbeiten und jede weggefallene Operation führt zu Mindereinnahmen und damit zu einem Loch im Haushaltsplan. Auch hier lassen sich die Ausmaße der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise heute noch gar nicht abschätzen. Zunächst einmal will man aber auch im „Elisabeth-Krankenhaus“ für die nächste Virus-Welle gerüstet sein.