„Deckel für Polio“: Verein streicht Segel! Preise sinken und der Aufwand ist zu groß!
Hemmerden. Dirk Gerardts, Leiter der „Varius“-Werkstätten in Hemmerden, rief am Mittwoch verzweifelt in der Redaktion des Erft-Kurier an: Er hatte beim Rhein-Kreis (und nicht nur da) für das Projekt „Deckel gegen Polio“ geworben.
Durch das Sammeln, Einschmelzen und den Verkauf des hochwertigen recyclingfähigen Materials Polyethylen oder Polypropylen in den Deckeln der Pfandflaschen werden Schluckimpfungen gegen Polio finanziert: 500 Deckel finanzieren eine Impfung.
Gerade hatte der Rhein-Kreis das Mittun zugesagt und gerade hatte der Erft-Kurier darüber berichtet, da kam vom bundesweiten Verein „Deckel-drauf“ die Nachricht, dass die Aktion zum 30. Juni eingestellt wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Preise sind zuletzt (wegen der Chinesen) deutlich gesunken. Die EU hat in ihrer Kunststoffstrategie festgelegt, dass künftig die Deckel fest mit den Flaschen verbunden sein müssen. Und die Aktion ist vom Erfolg überrollt worden. Das Projekt lässt sich ehrenamtlich nicht mehr ordentlich betreiben. Schade.