Stadt verhandelt über Ende der GWG Es geht um gute Preise für die Kunden. Und um sichere Stadt-Gewinne.
Die Tage der GWG sind gezählt: 2021, 2022 soll sie komplett in die NEW aufgehen. Derzeit berechnen Wirtschaftsprüfer beider Seiten, um wie viel es dabei geht. Die Aufsichtsräte debattieren parallel, wie die „stadtbedeutende Funktion der GWG“ auch nach dem Zusammenschluss gesichert werden kann. Über den genauen Zeitpunkt kann man jetzt allerdings noch keine Aussagen machen. Der komme, so Bürgermeister Klaus Krützen, „wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind und beide Seiten sagen: ,Das ist sinnvoll’.“
Grevenbroich. „Der Strom- und Gasmarkt verändert sich rapide“, liefert der Bürgermeister die Begründung. Und: „Mit einer kleinen Gesellschaft hat man da kaum Chancen zu überleben. Der Online-Handel muss pausenlos beobachtet werden; das ist mit einer kleinen Mannschaft nicht zu schaffen. Das gilt im Übrigen für alle kleineren Stadtwerke.“
Die Stadt hält derzeit über die SEG 40 Prozent an der GWG. 60 Prozent liegen schon jetzt bei der NEW, die auch bereit/interessiert wäre, das ehemalige „Gas- und Wasserwerk Grevenbroich“ komplett zu übernehmen.
Bis 2020 hätte die Stadt zwar noch die Option durch Kauf oder durch die Einbringung von Beteiligungen ihren Anteil auf 50 Prozent hochzuschrauben. Ob dies angesichts der laufenden Verhandlungen noch geschieht, ist offen.
Was schon jetzt feststeht, ist dass die Tochter „GWG Kommunal“ auch nach der „Fusion“ besteht bleibt. Bestehen bleiben muss, um den „steuerlichen Querverbund“ (der machte den Neubau des Schloss-Bades – wie damals mehrfach berichtet – erst möglich) zu sichern. „Das ist auch eine der Herausforderungen; das muss sauber geklärt werden“, unterstreicht Klaus Krützen.
Und noch eins ist dem Bürgermeister wichtig: „Die GWG als Hauptsponsor ist nicht wegzudenken mit ihrer Unterstützung des sozialen Lebens in der Stadt.“
Er habe großes Interesse daran, „dass die Unterstützungsleistung gesichert ist. Nicht auf hundert Jahre, aber für die nähere Zukunft“. Deshalb würde gerade auch eine „Sponsoring-Liste“ erstellt, damit man für die Gespräche mit der NEW wisse, über welche Beträge dann genau gesprochen werden müsse.
Allerdings schränkt Krützen dann doch ein wenig ein: „Das Sponsoring darf ein Kriterium sein, aber sicher nicht entscheidend. Ziel muss sein, gute Preise für die Kunden auf Dauer zu sichern. Und Gewinne für die Stadt zu generieren.“
Derzeit sind Wirtschaftsprüfer aktiv und „versorgen uns mit Zahlen und wie wir damit umgehen sollen“, so Krützen. Verhandlungsführerin im Auftrag der Stadt sei Kämmerin Monika Stirken-Hohmann. Und Krützen schließt: „Die Vertreter der NEW haben wir als faire und verlässliche Verhandlungspartner erlebt.“