Erneuter Starkregen in Grevenbroich Über 70 Einsätze für die Feuerwehr

Grevenbroich · Am Samstagnachmittag wurde das Stadtgebiet Grevenbroich zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche von einem Starkregenereignis getroffen. Durch das Unwetter musste die Feuerwehr Grevenbroich bis in den späten Abend über 70 Einsätze abarbeiten. Es wurde Stadtalarm ausgelöst.

Der Elsbachtunnel wurde überflutet.

Foto: Feuerwehr Grevenbroich

Alle acht ehrenamtlichen Einheiten und die hauptamtliche Wache waren mehrere Stunden mit rund 90 Kräften im Einsatz. Neben den typischen unwetterbedingten Einsätzen wie lose Äste im Baum, und Wasser im Keller mussten aber auch drei untypische Meldungen bearbeitet werden.

In einem Altenheim an der Matthias-Esser-Straße im Stadtteil Elsen drang Wasser in einen Wohnbereich ein. Um 16.50 Uhr wurde der hauptamtliche Rüstzug gemeinsam mit der Einheit Wevelinghoven nach Elsen alarmiert. Ins Untergeschoss des Seniorenzentrums drang massiv Wasser ein. Zeitgleich wurde für den Rettungsdienst das Stichwort „Massenanfall an Verletzten Stufe 1“ ausgelöst, da nicht klar war, wie viele Bewohner durch die Wassermassen betroffen waren.

Beim Eintreffen der Feuerwehr konnten bereits alle zehn Bewohner durch das Pflegepersonal in die erste Etage gerettet werden. Dort wurden sie vom Rettungsdienst gesichtet. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr kontrollierte das Untergeschoss. „Auf rund 300 Quadratmetern war 30 bis 40 Zentimeter hoch Wasser eingedrungen. Auch die Aufzugsschächte waren vollgelaufen“, schildert Michael Wolff, Einsatzleiter der Feuerwehr Grevenbroich. Nachdem keine Gefahr mehr für die Bewohner bestand, wurde das Wasser abgepumpt. Angaben zur Schadenshöhe kann die Feuerwehr nicht machen.

Der Tennisplatz in Wevelinghoven ist unter den Wassermassen nicht mehr zu sehen.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/privat

Der Elsbachtunnel in der Grevenbroicher Stadtmitte wurde durch die Regenmassen überflutet und war nicht mehr befahrbar. Auch dort mussten Kräfte der Feuerwehr tätig werden und Wasser abpumpen. An der Bergheimerstraße waren, vermutlich durch einen technischen Defekt, die Bahnschranken geschlossen. Dort staute sich der Verkehr.

In Kapellen wurde in einem Keller an der Neusser Straße eine Schlange gefunden. Diese wurde bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr in einem Eimer gesichert. „Die eintreffenden Kräfte nahmen Kontakt mit einem Schlangenexperten auf“, sagt Torsten Oepen von der Feuerwehr Grevenbroich. Leider konnte anhand der Bilder nicht zweifelsfrei bestätigt werden, dass es sich um ein ungiftiges Exemplar handelt. Das Ordnungsamt verbrachte das Tier deshalb in einen Tierpark mit entsprechender Fachabteilung. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

Um kurz nach 19 Uhr mussten mehrere Einheiten nach Gustorf ausrücken. An der Sinstedenerstraße war Regenwasser in einen fünf Liter Eimer mit Chlortabletten eingedrungen. Dabei kam es zu einer chemischen Reaktion. Die Feuerwehr sicherte den Eimer und neutralisierte die restlichen Chortabletten mit größeren Mengen Wasser. Der Einsatz konnte nach kurzer Zeit beendet werden. Verletzt wurde niemand.

Auch in Jüchen - auf dem Foto ist Bedburdyck zu sehen - wütete das Unwetter.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/privat

Auch am Sonntagvormittag bescherte das Unwetter den Einsatzkräften noch Arbeit. In Wevelinghoven mussten lose Äste aus Bäumen entfernt werden. Auf der Vollrather Höhe waren ebenfalls lose Äste und umgestürzte Bäume Grund für eine Alarmierung am Sonntagmorgen.