Start heute! Aufnahmefahrzeuge sind unterwegs
Grevenbroich · Der Rhein-Kreis weist darauf hin, dass die Befahrung für das Projekt „Digitaler Zwilling“ am heutigen Montag beginnt. Voraussichtlich bis zum 15. Januar sind zwölf Aufnahmefahrzeuge von „Cyclomedia“ im Kreisgebiet unterwegs.
Sie erfassen die Umgebung digital mit Kameras und Laserscannern. Ziel ist, mit dem digitalen Zwilling ein realitätsnahes Abbild des gesamten Kreisgebiets zu erstellen. Langfristig sollen dadurch Prozesse und Planungsvorhaben erheblich vereinfacht und beschleunigt werden.
In den entstehenden Bildern werden alle Kfz-Kennzeichen und Gesichter automatisch nach dem aktuellen Stand der Technik verpixelt und damit unkenntlich gemacht. Eine Veröffentlichung der Bilder im Internet ist nicht beabsichtigt.
Für die Nutzung der geplanten Aufnahmen gilt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). „Cyclomedia“ hat ein berechtigtes Interesse an der Verarbeitung personenbezogener Daten auf Grundlage von Artikel 6.1 (f) der DSGVO. Die Verarbeitungszwecke betreffen die Registrierung und Verarbeitung von Straßenfotos in einer Datenbank, um diese Aufnahmen – unter strengen Auflagen – öffentlichen und privaten Organisationen zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen zum Thema Datenschutz bei Geoinformationsdiensten sind unter diesem Link zu finden: https://sriw.de/
„Cyclomedia“ hat sich darauf spezialisiert, großräumige und systematische Abbildungen – also den digitalen Zwilling – der Umgebung auf Grundlage von 360-Grad-Panoramabildern anzubieten. Die Nutzung der Bilddaten dient ausschließlich internen Zwecken. Das Unternehmen wird die unkenntlich gemachten Bilder so lange wie erforderlich behalten: zum Zwecke der Verarbeitung und um die lizenzvertraglichen Verpflichtungen mit den Lizenznehmern zu erfüllen.
Zum Hintergrund: Als erster Kreis in Nordrhein-Westfalen erhält der Rhein-Kreis für den gemeinsamen Aufbau eines Digitalen Zwillings mit seinen acht Kreiskommunen eine Förderung vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Kreistag, alle Bürgermeister und Räte haben dem Digitalprojekt zuvor grünes Licht gegeben. Die Federführung für dieses Leuchtturmprojekt aus dem Masterplan Digitalisierung des Kreises liegt beim IT-Dezernat des Rhein-Kreises mit seinem Kataster- und Vermessungsamt. Mit den Kreiskommunen wurde ein Lenkungsausschuss eingerichtet. Nicht nur im Förderprogramm, sondern landesweit ist die interkommunale Zusammenarbeit beim Aufbau eines Digitalen Zwillings zwischen einem Kreis und seinen Kommunen einzigartig.
Die Kosten für das mehrjährige Projekt „Digitaler Zwilling“ im Rhein-Kreis liegen bei 900.000 Euro, wobei das Land eine Fördersumme in Höhe von 420.000 Euro gewährt.
Bei dem Projekt sollen zum Beispiel die Daten über Bevölkerungszahl, Alter, Geschlecht mit Daten der Bauleitplanung, der Verkehrs- und Raumentwicklung zusammenfließen. So kann eine Kommune etwa berechnen, wo in fünf Jahren eine neue KiTa, Schule oder ein Altenheim erforderlich ist.
Durch realitätsnahe Simulationsmodelle können im Vorfeld einer Planungsentscheidung auch Klimaanpassungsstrategien entwickelt oder der Schattenwurf eines Hochhauses berechnet werden. Ziel ist eine zukunftsfähige Kreis- und Stadtplanung auf der Basis der gemeinsamen Datenplattform.