Hör mal, wer da hämmert: KiTa-Kids besuchten Baustelle
Gustorf · Schon seit Monaten ist der „Dom an der Erft“ – die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt – außen wie innen wie eingerüstet. Die rund 150 Jahre alte Kirche wird aufwendig saniert – das ist auch den Kindern der KiTa „St. Mariä Himmelfahrt“ aus Gustorf aufgefallen. Denn solche eine Baustelle sieht man nicht alle Tage.
Umso größer war die Freude, als die Vorschulkinder hörten, dass sie einmal einen Einblick in die Arbeiten durch das Team um Steinmetzmeister Attila Michina bekommen und sich sogar selbst an Meißel und Klöppel probieren dürfen.
Im Vorfeld haben die Kids schon einiges über die Kirche und das Steinmetzhandwerk erfahren, berichtet Einrichtungsleiterin Cäcilia Oehmen: „Wir haben drei Videos über die Kirche geschaut und erklärt, wie das Gerüst aufgebaut ist und dass die Steine entsprechend für die Kirche bearbeitet werden.“
In zwei Sechser-Gruppen führte Attila Michina die Vorschul-Kids auf der Baustelle herum, zeigte unter anderem, was im Innenraum getan wird.
„Wir haben hier drin nur die großen Fenster ausgebaut inklusive der Fenstergewände, den großen Steinsäulen, die wir dann wieder aufbauen“, erklärt er.
Hauptsächlich seien von außen verwitterte Stellen weggeschnitten und neu dran geklebt worden.
Zahlreichen Fragen der Kinder stand der Steinmetzmeister Rede und Antwort. Gloria, Samira, Lennox, Suleiman, Talha und Jannis aus der ersten Gruppe beschäftigte unter anderem: „Kommt man mit dem Gerüst nach ganz oben?“, „Wo sind die Figuren?“ und „Wann wird die Kirche fertig?“
„Die Frage höre ich jeden Tag“, lacht Michina, „wir versuchen Ende des Jahres fertig zu sein. Der Turm ist schon fast fertig, Schritt für Schritt wird das Gerüst jetzt weg gebaut.“
Auch auf die Arbeiten außen am „Dom an der Erft“ warfen die Besucher aus der KiTa einen Blick. Besonders faszinierend fanden sie hier den Aufzug an der Seite des Kirchturms. Manch einer der kleinen Gustorfer hätte sich getraut, die gut drei Minuten lange Fahrt nach oben anzutreten, doch sie hatten auch sichtlich Spaß dabei, mit einem Fernglas zu beobachten, wie sich ihre Erzieherinnen und begleitende Eltern in luftiger Höhe schlugen.
Doch eine Frage kam immer wieder auf: „Wann klopfen wir Steine?“, wollte nicht nur Gloria wissen. Denn der Höhepunkt des Ausflugs war ganz eindeutig, selbst einmal den in der Kirche verwendeten Tuffstein zu bearbeiten.
Mit Handschuhen und Schutzbrillen ausgerüstet machten sich die Kids schließlich ans Werk.
Während sich die einen wie beispielsweise Suleiman und Lennox damit begnügten, ihre Steine mit Klöppel und Meißel klein zu machen und stolz jeden Fortschritt kommentierten, versuchte Jannis sich an einer Vogeltränke und schlug ebenso vorsichtig wie geschickt eine Mulde in den Stein.
Auch die KiTa-Leiterin ließ es sich nicht nehmen und versuchte sich unter Anleitung von Attila Michina am Steinmetzhandwerk. Ein „C“ wie „Cäcilia“ sollte am Ende ihren Stein deutlich schmücken.
„Wir nehmen uns gerne die Zeit, um das Handwerk einmal vorzustellen“, sagt der Steinmetzmeister, der auch sichtlich Spaß mit der kleinen Besuchergruppe hatte.
Und wie hat es den Kindern gefallen? „Gut“, rufen alle im Chor. „Besonders die Steine kaputt zu machen!“, ergänzt Lennox.
Mit Teilen ihrer klein gemachten Tuffsteine als Souvenir ging es schließlich stolz wieder zurück in die KiTa.