Katharina Reinhold legt Fokus auf den Bevölkerungsschutz: Schulterschluss mit Nachbar-Kreis?

Neuss/Grevenbroich · Die Sicherheit der Bürger steht für sie an oberster Stelle. Und deshalb hat Katharina Reinhold, die im kommenden Jahr Hans-Jürgen Petrauschke als Landrat ablösen möchte, sich das Thema „Bevölkerungsschutzzentrum“ zu eigen gemacht. Für sie ist klar: Nicht vorbereitet zu sein, wäre ein großer Fehler.

Katharina Reinhold will die „Eine-Million-Einwohner-Marke“ umgehen.

Foto: CDU

Dabei betont die CDU-Politikerin mehrfach, dass sie nicht mit „worst-case-Szenarien“ um sich werfen wolle. Dennoch müsse man ehrlich genug sein, dass vor künftigen Natur-Katastrophen à la Ahr (damals blieb die Grevenbroicher Innenstadt ja nur knapp verschont) niemand immun sei. Hinzukomme die aktuell sehr wacklige politische Lage in Europa, die gegebenenfalls schnelles, entschlossenes Handeln erforderlich machen könnte. In beiden Fällen könnten Einsätze von einem zentralen Bevölkerungsschutzzentrum, in dem die notwendigen Rettungsdienste (mit ihren Gerätschaften) konzentriert seien, am best möglichsten gesteuert werden.

Das Problem (auf das auch die Kreisverwaltung verweist): In den Planungen des Landes ist so ein Bevölkerungsschutzzentrum für jeweils eine Million Bürger vorgesehen. Die 460.000 Menschen, die im Rhein-Kreis leben, reichen also nicht aus. „Also müssen wir uns mit einem Nachbarkreis zusammenschließen“, erklärt die Landrats-Kandidatin der CDU.

Aus der Kreisverwaltung ist hierzu zu hören, dass es erste inoffizielle Kontakte in einen Nachbarkreis hinein schon gegeben hat. Reinhold ihrerseits verweist auf den Kreis Olpe und den Märkischen Kreis, die Bevölkerungsschutzzentren genehmigt bekommen hätten, obwohl die Eine-Million-Einwohner-Marke überhaupt nicht erreicht worden sei.

Bei der Standortfrage des Zentrums kommentiert Reinhold: „Ich will mich nicht festlegen; es kommt auch auf den Kreis an, mit dem man zusammengeht. Ich würde aber für einen Spatenstich im Rhein-Kreis plädieren“. Und ihr wäre es am liebsten, wenn dieser bereits 2026 erfolgen würde.

Noch wenig sagen kann Reinhold zu den Kosten. Mehrere Fragen müssten hierfür erst noch geklärt werden: Gibt es im Bevölkerungsschutzzentrum dann auch eine Art Zentrale der Kreis-Feuerwehr? Wie viel Raum und Personal wird gebraucht? Zieht dort das THW mit ein? Und wird schließlich die Kreisleitstelle dann auch dorthin verlagert?

Die wurde gutachtengemäß ein wenig aufgestockt. Katharina Reinhold merkt aber an: „Die Kreisleitstelle läuft so. Sie ist ausbaufähig und hat ihn auch nötig.“

Sie will schon in ihrem Wahlkampf „den absoluten Fokus auf die Sicherheit der Bürger legen“. Da sehe sie deutlichen Handlungsbedarf. Denn „sicher leben wollen alle“.