Jugendpark Kapellen Noch in diesem Jahr soll Beteiligung starten
Kapellen · „Und jetzt bin ich der Großvater ...“. Dem ein oder anderen wird dieser Satz aus der Bonbon-Werbung noch in Erinnerung sein. Nun, bei Max von Borzestowski ist es noch nicht ganz so weit, aber den Jugendparks, die er als Jugendlicher für die Stadt forderte und die jetzt in die konkrete Planung gehen sollen, ist er längst entwachsen.
Einer der ersten Orte, die profitieren sollen, ist (neben Gustorf und Allrath) Kapellen. Hier muss allerdings noch zwischen zwei möglichen Standorten entschieden werden. Immerhin: Beide Flächen sind im Bebauungsplan als öffentliche Grünflächen vermerkt und erfüllen damit planungsrechtliche Voraussetzungen für eine Nutzung als Jugendpark.
Standort Melissenweg:
Diese Fläche wirkt groß und bestens gelegen. In unmittelbarer Nähe zur potenziellen Jugendparkfläche befindet sich ein rund 2.000 Quadratmeter großer Kinderspielplatz, „weshalb Konfliktpotenzial zwischen den Nutzergruppen nicht ausgeschlossen werden kann“, mahnt das Jugendamt in einer Stellungnahme.
Das Gelände ist zudem abschüssig, sodass einige Modul- und Trendsportanlagen wie Basketball oder Fußball nicht nutzerfreundlich umsetzbar sind, mutmaßt das Rathaus.
Um die Fläche herum befindet sich Wohnbebauung, sodass ein Lärmgutachten erstellt werden müsste, „um nachzuweisen, zu welchen Zeiten eine Nutzung möglich ist, Bezug nehmend auf Ruhezeiten, Abendstunden und das Wochenende“.
Standort „Auf den Hundert Morgen“:
Diese Fläche befindet sich etwas abseits zwischen zwei Gewerbehallen. In naher Umgebung liegt eine Hauptverkehrsstraße, weshalb zur Straße hin eine Begrenzung der Fläche aus Sicherheitsgründen erforderlich sein wird. Gegebenenfalls bedarf es einer Querungshilfe, die in Prüfung ist.
Mit Blick auf Lärm sind an diesem Standort deutlich weniger Einschränkungen in den Abendstunden oder am Wochenende erforderlich. Allerdings haben die angrenzenden Betriebe schon ihren Widerstand angemeldet: Schulungsräume und Abrechnungsbüro liegen direkt neben der Wiese.
Stadtsprecher Lukas Maaßen: „In einer Beteiligungsaktion für das Jugendkultur-Lokal in Kapellen haben sich die Jugendlichen für die Fläche ,Am Hundert Morgen’ ausgesprochen, da es dort mehr Gestaltungsmöglichkeiten gibt und sie es für sinnvoll halten, nicht direkt neben jüngeren Kindern mit anderen Interessen zu verweilen. Für die Jugendlichen seien aber grundsätzlich beide Flächen gut erreichbar.“
Max von Borzestowski (CDU), der einst zwischen Rathaustreppe und „Kultus“-Vorgarten die Idee von den Jugendparks aufbrachte („Uns wurde immer gesagt: ,Hängt nicht dauernd hier ab‘ und ich habe dann gefragt: ,Wo sollen wir denn hin?’.“), hält allerdings mehr vom Standort Melissenweg, einfach weil er großzügiger, freier und seiner Meinung vielfältiger gestaltbar ist.
Immerhin gehe es um Möglichkeiten, sich aufzuhalten: Sitzplätze, vielleicht auch ein paar überdacht, neben Sportangeboten vom Bodentrampolin bis zum Soccer-Court. Das alles ließe sich dort im Grünzug zwischen Spielplatz und hinterer Blühwiese lockerer realisieren als auf dem kleineren, auf drei Seiten „umwandeten“ Platz im Gewerbegebiet.
Und entschlossen merkt von Borzestowski an: „Nur, weil sich mal zwei Nachbarn beschweren, heißt das nicht, dass Kinder und Jugendliche nicht spielen dürfen.“
Und wie geht es jetzt weiter? In Vorbereitung ist eine große zentrale Jugendbeteiligung mit ersten Überlegungen zu den Modulen für Mitte/Ende November, daran anschließend dann Bodenuntersuchungen. Danach sollen kleinere Beteiligungstermine mit Kindern, Familien und Institutionen aus dem Sozialraum in den Stadtteilen folgen.
Die eingangs erwähnten, goldglitzernden Bonbons gelten übrigens auch als zeitlos ...