Kredite, Stipendien und Co. Studium finanzieren: Diese Optionen gibt es

Im Durchschnitt werden monatlich etwa 900 Euro benötigt, um die Kosten des Studiums zu decken. Die tatsächlichen Aufwendungen variieren je nach Standort erheblich, wobei die Mietkosten in der Regel als der bedeutendste finanzielle Aspekt für Studierende angesehen werden. Nicht alle haben das Glück, von ihren Eltern unterstützt zu werden. Dieser Artikel erklärt, welche Optionen Studierende haben, um ihre Kosten während des Studiums zu decken.

Studium finanzieren: Diese Optionen gibt es
Foto: Pexels/Andrea Piacquadio

Studienfinanzierung durch BAföG

BAföG, abgekürzt für das Bundesausbildungsförderungsgesetz, stellt ist eine staatliche finanzielle Unterstützung für Studium und schulische Ausbildung. Diese Unterstützung kann von Studierenden und gelegentlich auch von Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen werden.

Die Berechtigung für den Bezug von BAföG und die Höhe des Betrags hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Die Wohnsituation
  • Das Einkommen der Eltern
  • Eventuelle Erwerbstätigkeit
  • Das Vermögen

Der monatliche Betrag für Studierende setzt sich aus einem zinslosen Darlehen, das später zurückgezahlt werden muss, und einem Zuschuss in gleichen Teilen zusammen. Die Beantragung von BAföG erfolgt über das Amt für Ausbildungsförderung beim Studentenwerk der jeweiligen Hochschule.

Studium mithilfe eines Kredits finanzieren

Studienanfänger, die weder BAföG noch Unterstützung von den Eltern erhalten, befinden sich oft in einer finanziellen Notlage. In diesem Fall können Studienkredite eine Lösung sein. Bei dieser Finanzierungsoption können Studierende den Kredit einfach beantragen und erhalten dann monatliche Beträge vom Kreditgeber, mit denen sie ihre Lebenshaltungskosten decken können.

Ein zuvor vereinbarter Betrag wird den Studierenden vom Kreditgeber, beispielsweise einer Bank, gewährt. Dieser Betrag wird meist monatlich ausgezahlt. Gelegentlich sind auch Einmalzahlungen möglich. Die Rückzahlung erfolgt im Allgemeinen nach dem Studienabschluss oder einem Abbruch, spätestens jedoch zu einem festgelegten Zeitpunkt, meist in Form von monatlichen Raten.

Zahlreiche Anbieter gewähren Kredite für Studierende, wobei die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu den bekanntesten gehört. Die KfW bietet vergleichsweise günstige Studienkredite an, die zudem leicht zu erhalten sind.

Stipendien: Nicht nur für Hochbegabte

Stipendien können den Eindruck erwecken, dass sie nur für Eliten bestimmt sind. In Wirklichkeit werden jedoch engagierte und talentierte Studierende gefördert, ohne dass zwingend ein Abitur-Schnitt von 1,0 erforderlich ist. Der große Vorteil an Stipendien ist, dass sie nicht zurückgezahlt werden müssen.

Die großen Begabtenförderwerke wie die Studienstiftung des deutschen Volkes legen bei der Auswahl von Stipendiaten Wert auf Begabung, Engagement und Persönlichkeit. Neben guten Noten wird auch gesellschaftliches Engagement und die Bereitschaft, motiviert und zuverlässig mitzuarbeiten, gefordert. Die Höchstsätze und die Förderdauer orientieren sich am BAföG, zuzüglich einer monatlichen Studienkostenpauschale von 300 Euro.

Eine bemerkenswerte Option ist auch das Deutschlandstipendium. Hier tragen der Bund und private Förderer jeweils 150 Euro pro Monat zur Studienfinanzierung bei. Die Förderung richtet sich an Studierende, die herausragende Leistungen erbringen, was nicht nur gute Noten, sondern auch die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und die Bewältigung von Lebenshindernissen einschließt.

Selbst Geld verdienen: Nebenjobs oder duales Studium

Nebenjobs im Studium bieten in der Regel zahlreiche Verdienstmöglichkeiten für Studierende, um ihr Einkommen aufzustocken. Sofern man monatlich weniger als 520 Euro verdient, fallen in der Regel keine Steuern an, wenn man auf Minijobbasis arbeitet. Noch besser ist es, wenn der Nebenjob eine Verbindung zum Studienfach – so bringt er nicht nur finanziell weiter, sondern kann für die Karriere Türen öffnen.

Im dualen Studium erfolgt die Ausbildung nicht ausschließlich in Hochschulen, sondern parallel auch in Unternehmen. Theorie und Praxis ergänzen sich in diesem Modell. Dies bietet den Vorteil, dass Studierende direkt im Betrieb ein Einkommen erzielen und sich keine Sorgen um die Studienfinanzierung machen müssen. Zudem verfügen sie nach Abschluss ihres Studiums nicht nur über einen Bachelor-Abschluss, sondern auch über Berufserfahrung.

Viele Wege führen ans Ziel

Die Finanzierung des Studiums kann eine Herausforderung darstellen, aber es gibt diverse Wege, um dieses Ziel zu erreichen. Ob durch staatliche Förderungen wie BAföG, Stipendien, Studienkredite, duale Studiengänge oder Nebenjobs, Studierende haben verschiedene Möglichkeiten, um ihr Studium zu finanzieren. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Optionen sorgfältig abzuwägen, um die bestmögliche Finanzierungsstrategie zu entwickeln. Wenn Studierende verschiedene Finanzierungsquellen kombinieren und im Alltag Geld sparen, sind sie auf dem besten Weg zum erfolgreichen Studienabschluss.