Kronprinz Julian Flintz (24) schreibt zum zweiten Mal echte BSV-Geschichte Ehrfurcht vor dem großen Moment: „… wenn man erst die Kette trägt.“

Grevenbroich · Julian Flintz vom Jägerzug „St. Sebastian“ ist mit seinen 24 Jahren der jüngste Kronprinz, den der Grevenbroicher Bürger-Schützen-Verein in seiner 175-jährigen Geschichte je hatte. Und dennoch bringt er schon ein wenig Vorerfahrung mit: 2018/19 war er der erste Jungkönig des BSV. Und damit schreibt er zum zweiten Mal Geschichte.

Ja, er ist erst 24 Jahre alt, aber Julian Flintz kennt sich mit dem Königsspiel schon aus. Immerhin war er der erste Jungkönig des Innenstadt-Regiments.

Ja, er ist erst 24 Jahre alt, aber Julian Flintz kennt sich mit dem Königsspiel schon aus. Immerhin war er der erste Jungkönig des Innenstadt-Regiments.

Foto: BSV.

In seinem Jahr als Jungkönig sei er „angefixt“ worden, strahlt er im Gespräch mit dem Erft-Kurier. Damals habe er ein bisschen Einblick ins Königsspiel bekommen, sei überall hin mitgenommen worden. Und so sei der Gedanke gekommen, „das will ich mal machen“. Dass „mal“ jetzt sein sollte, war allerdings nicht geplant.

Beim Vogelschuss in Hemmerden war er mit der Innenstadt-Delegation zu Gast. Aus Spaß sei er bei dieser Gelegenheit angesprochen worden, ob er nicht Schützenkönig werden wolle. „Ich habe meine Gedanken sortiert, ein paar Nachrichten geschrieben und mich gefragt, warum nicht?“, berichtet Flintz. Die wichtigste Nachricht ging übrigens an Lukas Esser, seines Zeichens Musik-Beauftragter des Grevenbroicher BSV. Und jetzt auch Adjutant des kommenden Schützenkönigs. „Der hat alles in die Wege geleitet“, so der Kronprinz.

„Dann hat er mich gefragt“, meldet sich Leonie Wilms, seine Partnerin und künftige Schützenkönigin, zu Wort, „ich habe prompt gesagt: Ich bin dabei. Ich unterstütze dich.“ Sie stammt übrigens aus Rommerskirchen und so mit dem Schützenwesen bestens vertraut.

 Julian Flintz und Leonie Wilms in ihrer heimischen Küche über dem Tennis-Center.

Julian Flintz und Leonie Wilms in ihrer heimischen Küche über dem Tennis-Center.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Und so erlebte Julian Flintz den Vogelschuss: „Es war schon ein cooles Gefühl in der Vogelschuss-Bude des BSV zu sein. Da wird man ein bisschen nervös.“ Wenn man dann aber erst ein paarmal geschossen habe, gehe es mit der Nervosität wieder. „Die kommt zurück, wenn der Vogel unten ist.“

Im Vorfeld hatte es zunächst natürlich ein „nettes Gespräch mit dem Präsidenten“ gegeben. Den Ablauf des Königsspiels kennt der junge Mann allerdings aus eigener Anschauung: Sein Stiefvater war 2013/14 Schützenkönig und sein bester Freund 2018/19. „Das muss man aber selber erleben“, freut sich der Kronprinz schon jetzt. Und mit einem leichten Tremolo fügt er an: „… wenn man dann erst die Kette trägt.“

Dieses Jahr will er aber das Schützenfest „erstmal wie jedes Jahr feiern. Der Dienstag wird dann etwas Besonderes.“ So sei er vom Oberst gefragt worden, ob er beim Fackelzug beim Vorstand oder in seinem eigenen Zug mitgehen wolle. „Ich habe gesagt: Natürlich in meinem Zug. Die stehen ja auch alle hinter mir.“

Denn noch vor dem Königsschuss hatte er zur Zugversammlung geladen. Das einzige Thema: Soll er schießen oder nicht? „Jeder sollte ganz klar seine Meinung sagen. Sein Für und Wider. Alle Aspekte wurden diskutiert. Am Ende haben die positiven Aspekte überwogen und alle für ,Ja‘ gestimmt. Ich hatte nämlich betont: ,Wenn einer mit Nein stimmt, schieße ich nicht‘.“ Immerhin brauche er seinen Zug im Königsspiel – „auf der Bühne und auch unterwegs“, erzählt der Kronprinz im Gespräch mit der Redaktion des Erft-Kurier.

Gleich nach dem Vogelschuss ging auch die Kronprinzessin in die Offensive und so kann Leonie Wilms fröhlich verkünden: „Ich hab´ mein Kleidchen schon.“ Und auch der Hofstaat ist bereits komplett benannt, so dass die dienstägliche Krönung kommen kann. „Wir haben Freunde von uns gefragt: Habt Ihr Lust, was mit uns zu machen? Und die waren sofort dabei.“ Natürlich haben die Damen des Hofstaats ihre „Kleidchen“ auch schon daheim am Schrank hängen.

Für seine Regierungszeit hat Julian Flintz auch schon einen Plan im Kopf, wodurch er Zeichen setzen will: Er will dafür sorgen, das Schützenfest „wieder mehr ins Zelt zu holen“.