Dienstag erfahren die Sportler, wozu der Gutachter genau rät! „Ein Schmuckkästchen im Kreis – aktuell mit Defiziten“

Grevenbroich · Die Sitzung des Sport-Ausschusses ist zwar erst auf den 29. August terminiert, doch noch vor Schützenfest will die Stadt die Katze aus dem Sack lassen: Am kommenden Dienstag soll der TuS Grevenbroich über das zweite Gutachten in Sachen Schloss-Stadion informiert werden. Es geht um Torf und Bodenverdichtung, um Auskoffern und Finanzen.

TK Trainer Wilfried Fassbender klagt seit Jahren über die Mängel.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Dass auch die SPD (schon für Montag) zu einer „Sport-Konferenz“ geladen hat, mag Zufall sein, aber die Stunde der Wahrheit fürs Schloss-Stadion rückt näher: TuS und TK klagen seit Jahren über den Zustand der Sportanlagen. Die Stadt hat immer wieder versucht zu reparieren. Der Torf im Untergrund bleibt aber bekanntermaßen das Problem. Ein Gutachter soll nun für Klarheit sorgen: Welches Mittel ist aussichtsreich und finanzierbar? Nächste Woche sollen zunächst einmal die betroffenen Vereinsvorstände mehr erfahren.

Im Vorfeld meldete sich jetzt schon einmal Wolfgang Troles als Vize-Präsident des TuS Grevenbroich zu Wort: „Eingebettet in die malerische Kulisse des Grevenbroicher Schloss-Parks, bietet das Stadion nicht nur die Rahmenbedingungen für sportliche Aktivitäten, sondern auch eine einzigartige Atmosphäre für Veranstaltungen aller Art. Mit der überdachten Tribüne mit rund 1.000 Sitzplätzen hat das Schloss-Stadion im Rhein-Kreis ein Alleinstellungsmerkmal.“

TuS-Fußball-Vorstand Friedel Geuenich und TK Trainer Wilfried Fassbender (oben) klagen seit Jahren über die Mängel.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Das Schloss-Stadion, ursprünglich als Leichtathletikanlage konzipiert, wurde im Jahr 1970 nach internationalen Maßen eröffnet und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Die Turnhalle, die Dusch- und Toilettenanlagen und das Sportlerheim wurden in 2018 erneuert und das Kunstrasen-Kleinspielfeld wurde ebenfalls in 2018 fertiggestellt. „Die Entscheidung für das Hybridrasen-Großspielfeld kann als Fehlentscheidung bezeichnet werden. Eine ganzjährige Nutzung für den Trainings- und Wettkampfbetrieb unter diesen Bedingungen – unmöglich“, resümiert Troles trocken.

Insgesamt 23 unterschiedliche Sportarten werden von rund 1.000 Mitgliedern der vier ansässigen Vereine permanent im und rund um das Schloss-Stadion ausgeübt! „Neben dem vielfältigen Breitensportangebot im und rund um das Schloss-Stadion, sind der dort betriebene Leistungssport des TK (Leichtathletik) und dessen Erfolge ein Aushängeschild für den Sport in Grevenbroich“, zollt Troles der Konkurrenz Lob.

Und er fügt an: „Betrachtet man die derzeit miserablen Trainingsbedingungen der Leichtathleten, sind die regelmäßig bei nationalen Wettbewerben gezeigten Leistungen umso höher zu bewerten!“

Wolfgang Troles: „Das Schloss-Stadion ist ein integraler Bestandteil des städtischen Lebens und ein Paradebeispiel dafür, wie Sportstätten zur Förderung von Gemeinschaft und kulturellem Austausch beitragen können. Es bleibt zu hoffen, dass dieses wichtige Zentrum auch in den kommenden Jahren wieder in vollem Glanz erstrahlt und vielen Generationen als Ort der Begegnung und des sportlichen Engagements dient. Fazit: eine tolle Sportanlage mit sehr guter Peripherie, die derzeit nur eingeschränkt nutzbar ist.“

Foto: privat/Selfie

Neben dem Sportbetrieb werde das Stadion regelmäßig für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt. Das „Fest der Kulturen“, das Abschlusskonzert der Grevenbroicher Grundschulen mit 700 singenden Kindern seien nur zwei Beispiele.

Darüber hinaus biete das Stadion Raum für den Schulsport, Ferienfreizeiten, Sportabzeichentage, soziale Projekte von Vereinen, Trainingsstätte von Polizei und Feuerwehr und nicht zuletzt für das Kreispokalendspiel der Herren sowie das jährliche „Abi-Classico“ der ortsansässigen Gymnasien.

TuS-Vize Wolfgang Troles wörtlich: „Mit Blick auf die Zukunft muss das Schloss-Stadion weiter modernisiert und ausgebaut werden, um verbesserte und ganzjährig nutzbare Spiel- und Trainingsmöglichkeiten durch ein Kunststoffrasengroßspielfeld sowie eine 400-Meter-Kunststofflaufbahn zu haben. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass das Stadion weiterhin ein zentraler Ort für Sport und Kultur bleibt.“ Nun, in wenigen Tagen wissen die Sportler, was der Gutachter rät.