Heute in geheimer Sitzung gibt es die neuen ISEK-Pläne Göckmann (UWG) mahnt: „Tut mehr für die Ortsteile“
Grevenbroich · Heute tagt der ISEK-Arbeitskreis der Stadt. Hinter verschlossenen Türen. Dann sollen die Politiker vorgelegt bekommen, was die Planer der MWM aus Aachen aus den beiden kontroversen Anträgen gemacht haben.
Grevenbroich. Zur Erinnerung: In der ISEK-Geheimsitzung vor der damaligen Ratssitzung hatten sich CDU, FDP, UWG und „Grüne“ auf ein mögliches neues Konzept für den zweiten Bauabschnitt der Bahnstraße geeinigt. Kurz vor der Ratssitzung zauberten SPD und „Mein Grevenbroich“ (sie hatten sich im Arbeitskreis „bedeckt“ gehalten) einen eigenen Antrag aus der Tasche, der ein anderes Konzept für diesen Teil des ISEK-Gebietes entwarf.
Von der Verwaltung wurden beide Anträge an das Aachener Planungsbüro weitergeleitet – verbunden mit dem Auftrag, daraus zwei alternative Planungen zu entwickeln. „Die Planer haben den Auftrag die Ansätze gegeneinander abzuwägen, Probleme zu benennen“, macht Bürgermeister Klaus Krützen auf Anfrage des Erft-Kurier deutlich.
Und er betont, der MWM die Schuld am aktuellen Desaster zu geben, sei „unfair“. Die Aachener Planer hätten die Daten gesichtet, die Politik habe letztendlich die Konzepte beschlossen.
Dabei erreichen die neuen Pläne die Mitglieder des ISEK-Arbeitskreises relativ brühwarm. Ende der vergangenen Woche lagen sie dem Bürgermeister noch nicht vor.
Klaus Krützen will sie aber im Vorfeld der heutigen Sitzung studieren und eventuell auch persönlich an dem Treffen teilnehmen: „Aber das ist natürlich die hohe Stunde der Politik.“
Im November tagt der Planungs-Ausschuss. Dann sollen beschlussreife Konzepte werden. „Wenn es ideal läuft, können wir in der Dezember-Sitzung des Rates mit den Haushaltsberatungen die entscheidenden Beschlüsse fassen“, schaut der Rathaus-Chef in die Zukunft.
In den Augen von UWG-Stadtrat Rolf Göckmann wird das dann quasi auch höchste Zeit. Sein Aspekt: Das mit ISEK sei „alles schön und gut, aber um die Ortsteile kümmert sich im Rathaus doch kein Schwein. Alles außer Ortsmitte fällt hinten runter.“
Während viel zu viel Augenmerk auf die Innenstadt gelegt werde, seien die Straßen im Außenbereich katastrophal. „Diese Bereiche haben zu wenig Fürsprecher“, ist er überzeugt. Und er nennt ein Beispiel: Der Plan, den Schützenplatz in Stadtmitte zu verlegen, sei aus vielerlei Gründen ad Acta gelegt worden. „Das Zusammenlegen der Schützenplätze in Neurath und Frimmersdorf aber wird einfach so gemacht, obwohl die Schützen da zu ihrem Festplatz noch viel weiter laufen müssen“, kann sich der UWG´ler ereifern.
Aber nicht nur den Süden treffe es, auch Kapellen und andere Gebiete seien betroffen. Die umliegenden Ortsteile würden stiefmütterlich behandelt; kaum einer setze sich für sie ein. „Das vermisse ich – trotz aller Stadtteilveranstaltungen, in denen ja eh mehr von Seiten der Verwaltung referiert wird – auch bei Klaus Krützen“, betont Göckmann. Und er fordert: „Tut mehr für die Ortsteile.“
Gerhard Müller