Es geht um Moni Prinz’ Leben: Stäbchen rein – Spender sein
Jüchen · Eine Frau nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Moni Prinz (45) stellt am 21. Februar im Jüchener „redhot/Polo“ eine große Typisierungsaktion auf die Beine. Ihre Hoffnung: ein Stammzellen-Spender, der ihr das Weiterleben erlaubt.
Und vielen anderen helfen kann, den Krebs zu besiegen.
Die Gesundheitsberaterin bei „Savita“ im Neusser Etienne-Krankenhaus hat Lymphdrüsenkrebs, in Runde eins in der Düsseldorfer Uni-Klinik vor eineinhalb Jahren mit ihren eigen Stammzellen und Chemo-Hochdosis behandelt. Ein Jahr lang hatte sie Ruhe, jetzt ist der Krebs wieder da. Die Behandlungsmethode in Runde zwei – einer vorbereitende Chemo unterzieht sie sich schon – ist die gleiche, nur dass eigene Stammzellen keine zelltötende Wirkung mehr haben. Also braucht sie den „perfect match“, wie sie es nennt: Einen Stammzellenspender, von dem zehn entscheidende genetische Fingerabdrücke auf ihre passen müssen. Verwandte ersten Grades wurden erfolglos gecheckt. In den Spenderdateien lässt sich bis jetzt nicht der entsprechende Partner finden.
Der könnte in einer der beiden Aktionen entdeckt werden, die Moni Prinz auf die Beine stellt. Das erste ist ein Event (Eintritt frei) im „redhot“ bei Polo in Jüchen am kommenden Samstag von 11 bis 16 Uhr. Für die Livemusik sorgt sie selbst. Moni ist die Sängerin und Gründerin der Band „Stromy Silence“ und tritt gegen 13 und gegen 15 Uhr auf. Die Band covert meist neuere Songs, interpretiert sie auf ihre ganz eigene Art. Prinz drückt in ihrer typisch kölschen Art, immer gut gelaunt und schlagfertig, den Songs ihren eigenen Stempel auf. Die Auftritte werden umrahmt von einer großen Gewinnaktion (Los ein Euro) mit über 300 Preisen. Kleinpreise werden direkt eingelöst, die Hauptpreise gegen 16 Uhr verlost. Im Topf sind unter anderem ein E-Bike im Wert von 2.400 Euro, ein „Weber“-Grill und ein kompletter Computer-Arbeitsplatz, bestehend aus PC, Bildschirm, Tastatur und Maus. Der Erlös der Verlosungsaktion geht direkt an die Knochenmarkspenderzentrale. Deren Mitarbeiter rücken auch mit ihren Typisierungssets an. Eine Speichelprobe (Wangenabstreich) reicht heutzutage – „Stäbchen rein, Spender sein“. Mitmachen kann jeder im Alter von 15 bis 55 Jahren. Erwartet werden 500 Besucher. Moni Prinz hat ihr ganzes Netzwerk aktiviert; auch ein Biker-Club wirkt als Multiplikator.
Eine zweite Typisierungsaktion plant das Etienne-Krankenhaus. Eine Zusage liegt schon vor, der genaue Termin nicht nicht. „Es muss schnell gehen, mir läuft die Zeit davon“, schätzt Moni Prinz ihre Chancen realistisch ein.
Ihre eigene Therapie bis dahin: ein intaktes soziales Umfeld (sie hat einen Lebensgefährten, der sie unterstützt). Arbeit, die Spaß macht. Gesunde Ernährung. Und Bewegung. Das alles rät sie ihren Patienten auch als Gesundheitsberaterin. „Gerade Krebs-Patienten sollten nicht den Kopf in den Sand stecken, deswegen gehe ich ja auch am Samstag auf die Bühne.“