Die Feuerwehr jagt im Notfall über zwei Feldwege nach Langwaden Droht nicht nur im Klosterdorf ein heißer „Stau-Sommer“?

Langwaden · Viele Langwadener pilgerten am Mittwoch über die Klosterbrücke in Richtung Refektorium und Stefanssaal. Allerdings suchten sie dort keine geistliche Erbauung, sondern hofften auf knallharte Fakten zu der Frage, wie das Klosterdorf während der Sanierung der L 142 zu erreichen ist.

So soll der Verkehr fließen, wenn die L 142 gesperrt ist. Die Verwaltung geht davon, dass sich an der Stopp-Straße in Barrenstein kein Rückstau bildet.

Doch Bürgermeister Klaus Krützen hatte nicht nur frohe Botschaften für sie.

In dieser Bürgerversammlung sollte das Baustellen- und Umleitungskonzept vorgestellt werden. Doch Krützen machte ganz klar, dass die Sanierung der Landstraße quer durch Langwaden quasi den dortigen Bürgern zu liebe erfolge, die sich (wie berichtet) jahrelang über die Lärmbelästigung vor allem durch die Laster beschwert hätten.

Wenn jetzt die Straße bis auf eine Tiefe von 1,25 Metern ausgekoffert und saniert, wenn die Kanaldeckel erneuert, wenn die Verkehrsinsel "entlärmt" und wenn ein leiserer Asphalt aufgebracht werde, dann müssten die Langwadener die daran hängenden Umstände auch quasi als Vorleistung für eine ruhigere Straße in Kauf nehmen. Außerdem wurde deutlich: Die Vereinbarungen mit dem Landesbetrieb Straßen sind längst getroffen, die entsprechenden Ausschreibungen bereits auf den Weg gegeben. Ergo: Im Rahmen der Bürger-Versammlung hätte Detail-Fragen diskutiert werden können, das "Große und Ganze" aber stand unumstößlich fest.

Und das bedeutet: Die Sanierung der L 142 wird in vier Bauabschnitte unterteilt. In diesem Sommer soll es zwischen Wevelinghoven und Ortseingang Langwaden losgehen. Dann geht es vom Ortsschild bis zur Dorfstraße. Im dritten Bauabschnitt geht es dann von der Dorfstraße bis zur Abbiegung nach Ramrath. Hier soll dann im Oktober Schluss sein; das Reststück (hier wird nur der Asphalt erneuert) bis zur Hülchrather Tankstelle soll dann in 2018 in Angriff genommen werden.

"Während der gesamten Bauzeit kann man aus Langwaden heraus entweder nach rechts (Neuss) oder nach links (Grevenbroich) abbiegen", machte Peter Mühlenbroich von der Verwaltung deutlich.

Dann müssen sich die Langwadener in die Umfahrungsroute einfädeln, die über die Straßen westlich von Ramrath nach Barrenstein führt. Die L 69 wird zur Einbahnstraße und darf nur aus Wevelinghoven befahren werden.

Ein Ampelbetrieb während der Bauphase auf der L 142 schied aus mehreren Gründen aus. Unter anderem ist es teurer, erst die eine, dann die andere Fahrbahnhälfte zu erneuern. Die Erfahrungen mit der B 59 hätten zudem die Sorge vor umkippenden Lkw klar geschürt.

Die Zufahrt der Feuerwehr sei durchgehend über Feldwege gesichert. Hier habe es schon Probefahrten gegeben. Im Ort soll es zudem durchgängig eine Schulbushaltestelle geben, wobei zeitlicher Mehraufwand nicht zu vermeiden sei, so Krützen.

Aus den Reihen der Bürger kam die Sorge, dass sich ab Juli Verkehrs-Chaos ergibt. Immerhin soll in diesem Sommer auch die Auffahrt in Kapellen saniert und zeitweise gesperrt werden. Auf der A 540 soll die Fahrbahndecke erneuert werden. Und: "Hydro" startet im Mai mit ihren neuen Produktionslinie, die den Lkw-Verkehr steigern werde. Marc Pesch brachte die Meinung der meisten Bürger auf den Punkt: "Das sind mehrere Monate Strapazen die wir auf uns nehmen." Und er hoffe, das die Zeiträume auch eingehalten würden.

Krützens Antwort: "Vor der Hacke ist es dunkel."

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)