THG-Handel Mineralölkonzerne sind zur THG-Reduktion verpflichtet

Der Treibhausgasemissionshandel ist ein ordnungspolitisches Instrument der EU, das seit 2015 das Biokraftstoffquotengesetz ersetzt. Neben den 27 EU-Staaten beteiligen sich Norwegen, Island und Liechtenstein an der Umsetzung. Im Jahr der Einführung 2015 mussten die CO₂-Einsparungen der Mineralölunternehmen 3 Prozent betragen. In diesem Jahr liegt die Quote bei 8 Prozent und soll bis 2030 schrittweise auf 25 Prozent steigen.

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Der THG-Handel kurz vorgestellt

Gegen Mineralölkonzerne, denen es im Jahresverlauf nicht gelingt, ihre für das Jahr geltende Einsparungsquote an Treibhausgasen zu erfüllen, wird eine Sanktion verhängt, die jüngst auf 600 Euro/t CO₂ angehoben wurde. Um den Strafzahlungen trotz zu hoher Emissionen zu entgehen, haben sie die Möglichkeit, Zertifikate von Dritten aufzukaufen. Diese sind handelbare Instrumente, bei denen das Umweltbundesamt eine festgelegte Menge an eingesparten Emissionen festgestellt hat. So können Firmen und Privatpersonen, die mit elektrisch betriebene Fahrzeugen zur CO₂ Einsparung beitragen, ihre THG-Quote verkaufen.

Erwerben die Mineralöl-Unternehmen diese Zertifikate, können sie ihre eigenen Ausstöße an Treibhausgasen kompensieren. Während Mineralölkonzerne durch das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz zur Reduktion ihrer THG-Emissionen angehalten werden, schafft die Verordnung Anreize zum Kauf von E-Autos für Verbraucher und Fuhrparkbetreiber. Damit soll die THG-Richtlinie die Verkehrswende hin zur Nutzung ökologischer Brennstoffe unterstützen.

Wer kann teilnehmen?

Im Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist die Art der Zertifikate genau festgelegt. Belege für THG-Einsparungen lassen sich mit der Nutzung von E-Fahrzeugen verschiedener Art, aber auch durch den Besitz von Ladesäulen für E-Wagen erzielen. Am Emissionshandel dürfen sich – mithilfe der Zwischenhändler – inzwischen auch Privatpersonen beteiligen, die mit jährlichen Vergütungen zwischen 250 und 400 Euro pro Elektroauto rechnen können.

Mit Blick auf Unternehmen, so ist die Beteiligung am THG-Handel vor allem für Flotten- und Fuhrparkbetreiber effektiv. Hier ist es die Menge an E-Autos, die zu deutlichen Gewinnen führt. Hinzu kommt, dass Transporter und Lastwagen mit einer höheren Prämie vergütet werden als einfache PKWs, weil die Menge an eingesparten CO₂-Emissionen bei diesen Fahrzeugklassen größer ist.

Die Rolle der Zwischenhändler

Würden die Mineralölkonzerne die Zertifikate von Unternehmen und Personen einzeln kaufen, wäre dies ein langwieriger Prozess, der sich kaum lohnen würde. Deshalb haben sich mit Einführung des THG-Handels verschiedene Intermediäre gebildet, die als Zwischenhändler zur Verfügung stehen. Sie bringen Käufer und Verkäufer der Zertifikate zusammen, stellen den Zugang zum Markt her und kümmern sich um die Abwicklung. Unternehmer erwerben hier ihre Zertifikate im Paket.

Für ihren Service lassen sich die Intermediäre eine Provision von ihren Kunden bezahlen, deren Höhe im Vertrag ersichtlich ist. In Vergleichsportalen ist es Kunden möglich, die attraktivsten Vermittler zu finden und den Vertrag gleich umzusetzen.

Der Anmeldeprozess

Die Tatsache, dass sich die Intermediäre um die lästigen Formalien kümmern, bedeutet grundsätzlich eine ungeheure Erleichterung. Lediglich einen Beleg benötigen die Zwischenhändler für das E-Auto in Form des Fahrzeugscheins. In der Regel übernimmt der Dienstleister die Anmeldung beim Bundesumweltamt. Die Teilnahmefrist endet am 28. Februar des Folgejahres, das heißt, bis dahin muss die Anmeldung dem Umweltbundesamt vorliegen. Sie ist daraufhin für ein Jahr gültig. Im nächsten Jahr beginnt der Anmeldeprozess aufs Neue, da die THG-Prämie neu berechnet wird.

Tipps für die Teilnahme

Die THG-Prämie pro Fahrzeug lohnt sich, denn die jährlichen 250 bis 400 Euro, die für einen E-Wagen winken, sind ein netter Zuverdienst, der angesichts des Rundum-sorglos-Pakets der THG-Zwischenhändler kaum mit Aufwand verbunden ist. Für die Wahl des Vermittlers lohnt sich ein gründlicher Vergleichstest, der nicht nur mit Blick auf die Höhe der THG-Prämie angesagt ist.

Mindestens genauso wichtig ist eine garantierte Auszahlung, da Teilnehmer sonst riskieren, am Ende ohne THG-Vergütung dazustehen, wenn dem Intermediär der Verkauf der Zertifikate nicht gelingt. Abschließend sorgt Transparenz bei den Vertragsmodalitäten für Sicherheit und eine schnelle Auszahlung für Zufriedenheit.