Die „Honda CB 550 Four“ (Baujahr 1977) Nicht nur seine „Memphis Belle“ erkennt Schäfer am „Sound“

Wevelinghoven · Auf diesen Augenblick hat Tierarzt Dr. Frank Schäfer, Jahrgang 1960, lange warten müssen. Monatelang stand seine „Honda CB 550 Four“, Baujahr 1977, für Restaurierungsarbeiten in der Motorradwerkstatt von Hans-Martin Gallus in Wevelinghoven. Der und sein Freund Günther Friese haben das Motorrad in mühevoller Kleinarbeit und unter Verwendung vieler neuer Ersatzteile komplett restauriert und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Das Foto zeigt von links nach rechts: Günther Friese, Dr. Frank Schäfer und Hans-Martin Gallus.

Das Foto zeigt von links nach rechts: Günther Friese, Dr. Frank Schäfer und Hans-Martin Gallus.

Foto: privat|

Für den im Saarland aufgewachsenen Frank Schäfer ist dieses Motorrad die Erfüllung eines Jugendtraums. Er erinnert sich: „In den 1970er Jahren fuhren viele Freunde von mir mit Mokicks oder Mopeds durch die Gegend. Wir brannten darauf, endlich 18 zu werden, um den Motorradführerschein machen zu können. Es gab in dieser Zeit viel weniger Motorräder als heute. Und die heute weit verbreiteten Harleys gab es zumindest in meiner Heimat noch gar nicht.“

Die Honda CB 750, die Kawasaki 500 H1 und später die Kawasaki Z1 900 seien das Maß aller Dinge gewesen, aber auch diese Honda CB 550 zählte damals zu den Traummotorrädern. Schäfer weiter: „Wir waren so motorradbegeistert, dass wir die unterschiedlichen Typen schon an ihrem ,Sound’ erkennen konnten“„

Mit 18 war der Motorradführerschein mit nur einer Fahrstunde dann auch schnell gemacht, aber aus den Motorradträumen wurde dennoch nichts. Denn es folgten Wehrdienst, Studium, Beruf und Kinder.

Dr. Frank Schäfer, ehemaliger Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises..

Dr. Frank Schäfer, ehemaliger Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises..

Foto: RKN.

Dem aus einer Bergmannsfamilie stammenden Saarländer fehlten viele Jahre das Geld und auch die Zeit für eine „Maschine“ aus seiner Jugend.

Seit März dieses Jahres ist der ehemalige Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Rhein-Kreises im Ruhestand und es wurde für ihn Zeit, seinen Jugendtraum zu verwirklichen.

Voller Stolz und Freude blickt er nun auf das Ergebnis der monatelangen Restaurierungsarbeiten. Er nennt das Motorrad liebevoll „seine Memphis Belle“. In Anlehnung an den gleichnamigen britischen Kriegsfilm aus dem Jahr 1990, bei dem es um die glückliche Rückkehr eines US-Bombers im Zweiten Weltkrieg von einem Feindflug über Deutschland geht, soll auch seine Honda ihn immer gut von seinen Ausfahrten zurückbringen. – Frank Schäfer:

„Mit ihren 48 PS ist die alte Lady für schnelle Autobahnfahrten oder die bekannten Rennstrecken in der Eifel nicht geeignet. Aber das will ich auch nicht. Auch bei gemütlichen Fahrten über die schönen Landstraßen unseres Kreises werde ich den Sound eines Motorrades aus den 1970er Jahren genießen und mich in meine Jugendzeit zurückversetzt fühlen.“

Aber nach den vielen Jahren der Motorrad-Abstinenz heißt es jetzt erst einmal üben und Fahrpraxis erlangen. Bis er mit seiner Gattin Elke als Sozius auf Tour gehen wird, wird es also noch dauern.

(-ekG.)