Der „Krützen-Highway“ als dritte Alternative: Vier Orte profitieren!

Wenn Bürgermeister Klaus Krützen am Donnerstag in die Bürgerversammlung in Kapellen geht, dann hat er einen ganz neuen Plan in der Tasche, mit dem er nicht nur die Kapellener und Wevelinghovener, sondern auch die Noithausener und die Hemmerdener nachhaltig von ihren Verkehrsproblemen befreien will. Das Manko: Auf den „Krützen-Highway“ werden die Bürger länger warten müssen.

Kapellen. Krützens Vorschlag: Wie bei der West-Tangente soll die K 10 kurz vor Noithausen verschwenken, dann aber früher in Richtung Kapellen abbiegen. Durch die Unterführung vor Hemmerden soll die Umgehungsstraße dann nördlich von Vierwinden auf die A 46 geführt werden.

Für den Bürgermeister steht fest, dass die L 361 n, so wie sie derzeit vom Land vorangetrieben wird, keine Mehrheit finden wird. Kapellener Bürger hätten sich für den Klageweg gerüstet. Und auch im Rat würde, postuliert Krützen, die bestehende Resolution für die Erft-Auen-Querung keine Mehrheit mehr finden („Da geht ein tiefer Riss durch die UWG.“).

Umgekehrt haben sich gegen die West-Tangente Bewohner des Kapellener Neubaugebietes positioniert. Mit ihnen saß Klaus Krützen am Montag-Abend zusammen und informierte sie vorab über seinen „Highway“. Auch beim „Landesbetrieb Straßen.NRW“ wurde er am Montag vorstellig; gestern Morgen zog er dann Landtags-Abgeordnete Heike Troles (CDU) ins Vertrauen.

„Meine Trasse ist eine neue Idee, die ich gerne diskutieren würde. Sie ist spannend, weil sie mehr Probleme löst als die L 361 n“, betont Krützen gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier. Dabei ist er sich darüber im Klaren, dass eine komplett neue Trasse mit einigen Problemen verbunden ist: Die „Deutsche Bahn“ müsse eine Über- oder Unterführung der Bahnlinie genehmigen. Der Kreis müsste die Planungen zur Ortsumgehung Noithausen wieder aufnehmen. Der „Krützen-Highway“ würde einige Kilometer länger sein. Vor allem aber: Diese Trasse steht noch nicht im Landesstraßen-Bedarfsplan.

Mit anderen Worten: Eine Inbetriebnahme dieser Straße dürfte irgendwann um 2035 möglich sein. Allen Bürgern, die bei dieser Jahreszahl aufstöhnen, hält Krützen allerdings entgegen: „Wenn Leo Krüll von ,pro O’ behauptet, wenn die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen sei, könne Ende des kommenden Jahres mit dem Bau der L 361 n begonnen werden, ist das Unsinn.“

Mit Planfeststellungs- und Klageverfahren sei dieser Baubeginn erst 2029/31 realistisch. Eine Eröffnung der Erft-Auen-Querung sieht der Bürgermeister auch erst zwischen 2032 und 2034.

Krützen will übrigens umgehend aktiv werden: Er will dem Büro, dass das neuerliche Verkehrsgutachten für die L 361 n erstellt, beauftragen, auch seine Trasse mit zu untersuchen. Da solle die Stadt in Vorleistung gehen und die Kosten tragen.

Gerhard Müller