„Bekleidungs- Vorschriften“?
Grevenbroich · Rolf Göckmann, Chef der „Aktiven Bürger“, konstatiert, dass Bürgermeister Klaus Krützen „nach anfänglichem Armdrücken mit dem Rat“ inzwischen seinen Job grundsätzlich ganz gut mache, herbe Kritik äußert er aber an der Gestaltungssatzung für die Innenstadt.
„Der Weg ist vollkommen falsch und es gibt auch kein Handlungsbedarf. Ohne Not so was aus dem Boden zu stampfen“, könne er nicht nachvollziehen. Zynisch fragt er: „Was kommt als nächstes? Bekleidungsvorschriften für Fußgänger?“
Vorschriften für eine einheitliche Gestaltung seien schon deshalb nicht notwendig, weil wir hier kaum noch was haben, was gleich aussehen kann“, so der streitbare Politiker weiter. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir die Hütte wieder voll bekommen.“ Und da sei ein Faltblatt für Interessenten mit detailliertesten Gestaltungsvorschriften nicht hilfreich: „Das beißt mehr Leute zurück als alles andere“, so Göckmann.
Eine Mehrheit für die Krützenschen Innenstadtpläne hält Göckmann für unwahrscheinlich. Und er hofft auch, dass keine zustande kommt, obwohl: „Die SPD wird sich natürlich rettend aufs Buffet schmeißen“, vermutet er eine Rettungsaktion für Klaus Krützen durch die eigene Fraktion.
Im Kampf gegen die Leerstände fordert der ABG-Mann die Entwicklung konkreter Konzepte, um „gemeinsam Neues hinzubekommen“. Und eine direkte Ansprache der Eigentümer der beiden Einkaufszentren. „Natürlich ist das schwer. Aber da muss man halt man nach Frankreich fahren und mit den Eigentümern direkt verhandeln.“ In Sachen Konzept gehe es dann auch um die Grundausrichtung der Stadt: „Es stimmt, es gibt zu wenig für Jugendliche. Es gibt aber auch zu wenig für Erwachsene. Und wenn man nach 20 Uhr in die Stadt geht, findet man dort auch keine Angebote mehr“, resümiert Göckmann bitter. Aber nicht nur die Stadtoberen stehen in der Verantwortung, was die Zukunft der Geschäftswelt angeht: „Geschäfte leben nur davon, dass Leute sie besuchen ...“
-gpm.