Markt, KiTa, Wohnungen: Jetzt können nur noch Scherben aus der Jungsteinzeit zur Bremse werden

Neuenhausen · Alexander Thelen, Expansionsleiter bei „Norma“, zeigte sich beim ersten Spatenstich für den Neubau an der Wupperstraße, direkt am Neuenhausener Ortseingang, voller Tatendrang. Und er freute sich, dass viele der neuen „Nachbarn“ zu diesem kleinen Festakt kamen.

Bürgermeister Krützen und Planungs-Dezernent Herpel hatten sichtlich Spaß, den Spaten zu schwingen. Ganz rechts Expansionsleiter Thelen.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Er kenne Grevenbroich ganz gut, weil er hier zeitweise zur Schule gegangen sei, merkte Thelen in seiner energiegeladenen Rede an. Der „Norma“-Expansionsleiter erinnerte daran, dass der Ursprung des Projektes im Jahre 2017 lag, als über das Grundstück verhandelt worden sei. Aus dem Projekt „Nahversorger für Neuenhausen“ sei im Laufe der Jahre und angesichts neuer Entwicklungen eine Gesamtmaßnahme in der Obhut seines Unternehmens geworden: Norma-Markt, Kita und mehr Wohnraum stünden jetzt im Plan.

„Jede Idee ist eine gute Idee“, strahlte Thelen. Der neue Markt bietet 950 Quadratmeter Verkaufsfläche sowie eine Bäckerei (mit Außensitzfläche). Die sechsgruppige KiTa wird für 110 Betreuungsplätze ausgelegt. Zudem wird auch Wohnbebauung in Form von Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau entstehen.

Alexander Thelen bedankte sich bei den Grundstückseigentümern, die über all die Jahre zu „Norma“ und den sich weiter entwickelnden Planungen gestanden haben. Und er bedankte sich ganz ausdrücklich bei Wolfgang Kaiser (CDU), der in seiner Zeit als Planungs-Ausschussvorsitzender viel für die Realisierung getan habe (zum Beispiel die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes).

„Es war ein langer Weg“, so Thelen, der der Grevenbroicher Stadtspitze „gute Gespräche“ bescheinigte.

Alexander Thelen (rechts) zeigte sich voller Tatendrang, während Bürgermeister Klaus Krützen konstatierte, mit „Magengrimmen“ zu solchen Terminen zu fahren. Wegen der „Prinzip-Protestler“.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Bürgermeister Klaus Krützen zeigte sich in seiner Antwort zufrieden und nachdenklich zugleich: Nicht zuletzt die über 100 neuen KiTa-Plätzte seien für Grevenbroich ein „Meilenstein“. Auf der anderen Seite stellte er (sich) aber auch die Frage: „Welche Akzeptanz erfährt dieses Projekt?“ Seine Erfahrung zeige, dass viele aus Prinzip gegen Veränderungen opponieren würden.

Immerhin waren viele Nachbarn zum Spatenstich gekommen. Und der beziehungsweise die weiteren Erdarbeiten werden aus einem anderen Grund noch spannend: Das Gelände ist als „archäologisch relevant“ eingestuft. Und erste Scherben aus der Jungsteinzeit sind auch schon gefunden worden. Archäologen im Auftrag des Landschaftsverbandes beobachten den Erdaushub deshalb genau.

Wenn es dadurch zu keinen Verzögerungen kommt, dann sollen Markt und KiTa Ende 2023 fertig sein. Die Wohnungen werden entsprechend folgen.

(Gerhard P. Müller)