Ein dickes Lob und zwei neue Mitarbeiter gibt es für die SEG Krützen will KiTas bauen, aber: „Wir kriegen das billiger hin“

Grevenbroich · „Wir suchen aus, mit wem wir arbeiten. Es handelt sich ja um öffentliche Gelder und ich bin nicht bereit, jeden Preis zu zahlen, der da aufgerufen wird.“ Bürgermeister Klaus Krützen macht im „Jour-Fix“ mit dem Erft-Kurier deutlich, dass er sparen will. Auch wenn es um den Neubau von dringend notwendigen KiTas geht...

In Grevenbroich fehlen aktuell rund 370 KiTa-Plätze. „Wir können die Sorgen, aber auch die Verärgerung derjenigen Eltern nachvollziehen, die im Nachrückverfahren keinen Betreuungsplatz erhalten werden. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, zukünftig ausreichend KiTa-Plätze anbieten zu können“, erklärt auch Jugend-Dezernent Florian Herpel.

Foto: RKN

Der Investor der neuen KiTa an der Merkatorstraße ist schon abgesprungen. Und auch der Investor für die KiTa vor Neuenhausen „traut sich den Bau nicht mehr zu“, so der Bürgermeister, der erzählt, dass Bauherren und Unternehmer Kindertagesstätten als „Marktlücke“ für sich entdeckt hätten. Da würde der Stadt „mehr als ein Angebot“ vorliegen.

Entscheidend seien aber die Kosten – berechnet je Quadratmeter und auf eine Laufzeit von 20 Jahren. Wie aus politischen Kreisen zu hören ist, werden hier 19 oder 20 Euro aufgerufen. „Wir kriegen das billiger hin. Bei 14 oder 15 Euro“, postuliert der Bürgermeister. Und das, obwohl in den vergangenen Monaten die Materialkosten um ein Viertel gestiegen sind. Und ohne Abstriche an der Qualität zu machen.

Übrigens will der Investor der neuen KiTa in der „Coens-Galerie“ auch in diesem Kostenrahmen bleiben.

Bürgermeister Klaus Krützen ist hoch zufrieden mit der SEG.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Klaus Krützen: „Wir wollen Gas geben. Ende ´23 wollen wir die Lücke von 300 fehlenden KiTa-Plätzen abgebaut haben.“ So befasste sich in dieser Woche der Aufsichtsrat der SEG mit dem Neubau an der Wupperstraße in Neuenhausen. Der Rathaus-Chef forderte hier eine „finale Entscheidung“ ein.

Immerhin soll die SEG unter Geschäftsführer Wilfried Wißdorf jede Menge zusätzliche Arbeit stemmen. Viele befürchten eine Überforderung. Nicht so der Bürgermeister: „Die segelt hart am Wind. Ich habe sehr viel Spaß an der Entwicklung, die die SEG nimmt.“

Er gesteht allerdings auch ein: „Die Arbeit der vergangenen Jahre ging an die Substanz.“ Deshalb will er die SEG „zukunftsfähig“ aufstellen.

So wurden zwei neue Stellen besetzt: Die eine soll sich um die baureife Entwicklung von Flächen, Liegenschaften, kümmern – und damit für die SEG Geld verdienen.

Die andere ist „für administrative und planerische Aufgaben“ gedacht (unter anderem auch für die Zusammenarbeit mit der „GWG Kommunal“/Schloss-Bad).

Wenn es um den Neubau der Kindertagesstätten geht (der an der Merkatorstraße soll nach neusten Planungen gar sechsgruppig werden), dann geht Bürgermeister Krützen übrigens nicht davon aus, dass die SEG selbst plant. Dafür sollen dann Aufträge vergeben werden. Die SEG halte die Fäden in der Hand und überwache den gesamten Prozess. Und natürlich die Einhaltung des Kostenrahmens...

(Gerhard P. Müller)