Die Ortsumgehung wächst und gedeiht: Schiffsplanken für Sicherheit und Sauberkeit
Rommerskirchen · Die wichtigste Aussage: "Wir liegen gut im Zeitplan." Klaus Dahmen, bei "Straßen.NRW" als Projektleiter für die B 59 n in der Ortsumgehung Sinsteden verantwortlich, strahlt regelrecht. "Wir werden dieses Jahr auf jeden Fall fertig.
Wahrscheinlich klappt es aber schon Ende September", konkretisiert er weiter.
Immerhin kam es ja zu Verzögerungen, weil Archäologen die Baustelle für drei Wochen still legten. Bei den Arbeiten war man auf alte Siedlungsreste gestoßen, die natürlich fachmännisch untersucht werden mussten. Feuerstellen, Abfallgruben und Aborte weckten das Interesse der Historiker, wurden in Augenschein genommen und genau kartiert. Zum Glück (so zumindest die Einschätzung der Bautruppe) war "nichts Spektakuläres" dabei. Was das bedeutet hätte, weiß man noch von früheren Teilstücken der B 59 n. Und natürlich von der Baustelle des Grevenbroicher Schloss-Bades.
Klaus Dahmen ist nun hoffnungsfroh, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen kommen wird. Die Frostperiode sollte vorbei sein. Einzig ein "nasses Frühjahr" könnte bremsen. "Denn Nässe nutzt uns auch nicht: Asphaltieren braucht Trockenheit", betont der Fachmann von "Straßen.NRW", der sein Büro in Jüchen hat.
Aktuell werden die Kanäle in die Seitenstreifen der Umgehung verlegt. Außerdem wird das zweite Regenrückhaltebecken angelegt. Dass die Leitungsrohre nicht in den Straßenkörper selbst eingebracht werden, habe viele Vorteile. Neben den Kosten spiele der Blick in die Zukunft aber die entscheidende Rolle: Wenn an den Rohren gearbeitet werden muss, dann muss nun mal nicht die ganze Straße aufgerissen werden. Ganz nebenbei können die Kanaldeckel so natürlich auch nicht klappern.
Was es mit den alten Schiffsplanken auf sich hat
"Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit der Gemeindeverwaltung Rommerskirchen", berichtet der Projektleiter. Und das ist nicht zuletzt dann wichtig, wenn im Juni/Juli die Anschlussstellen vor und hinter Sinsteden gebaut werden müssen, was natürlich nicht ohne Eingriffe in den laufenden Verkehr geschehen kann. Dahmen geht davon aus, dass sobald wie möglich die eine Fahrtrichtung über die neue Straße, die andere durch Sinsteden geführt wird. Und nach Abschluss der Arbeiten soll es dann auch eine große feierliche Freigabe der Ortsumgehung geben. Zu der wird — genauso wie beim ersten Spatenstich — wieder viel Prominenz erwartet.
Interessant am Rande: Damit die Laster in der Baustelle nicht immer durch tiefen Dreck und Schlamm fahren müssen (und dabei die Ausgestaltung des Untergrundes behindern und jede Menge "Spuren" auf die bestehende Bundesstraße bringen), wurden im gesamten Baustellenbereich große Stahlplatten ausgelegt. "Das sind alte Schiffsplanken", weiß Dahmen. Die seien nicht besonders dick, aber äußerst flexibel, liefert er den Grund für die Wahl nach.