Vibrations und Emotionen: Wo sind Jüchens Bands für morgen?
Was macht eigentlich die Jüchener Musikszene? Nicht viel. Das sagen auch Arne Harder und Jörg Seyffarth und möchten dies ändern. Deshalb suchen die beiden jetzt Musiker, die Spaß an einem Band-Projekt haben. Einzige Voraussetzungen: Musikalität, Grundkenntnisse am Instrument und natürlich die Motivation, eine Band auf die Beine zu stellen.
Jüchen. „Alles Weitere wird sich zeigen, denn wir sind ganz offen. Wir versuchen, die passenden Musiker zusammen zu stecken. Denn natürlich muss es von der Musikrichtung passen – und vor allem auch menschlich“, so Seyffahrt und Harder von „Pro Musica“.
Die beiden wissen, dass es noch vor ein paar Jahren viele Bands in unserer Stadt gab: „Das ist jetzt anders. Aber wir möchten das ändern.“
Dafür haben die Musiker extra einen neuen Raum angemietet. In der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch gab es nämlich noch einen alten Bandraum. Dieser ist mittlerweile komplett mit Instrumenten ausgestattet, dazu kommt das passende technische Equipment. Der Raum ist so verkleidet, dass hier richtig laut musiziert werden kann, ohne dass sich jemand gestört fühlen kann. Lediglich Gitarren und Bässe müssen mitgebracht werden.
Optimal ist es, wenn die Interessenten ein bis zwei Jahre ein Instrument spielen. „Wir geben keinen Musikunterricht. Wir konzentrieren uns wirklich auf die Gründung einer Band und das bedeutet, dass wir uns natürlich musikalisch gemeinsam weiter entwickeln, aber die Grundkenntnisse sitzen müssen.“ Wer in der Musikschule Unterricht hat (was keine Voraussetzung für die Beteiligung an dem Projekt ist), kann die entsprechenden Lieder aber zum Beispiel im Unterricht vorbereiten.
In welche Richtung die Bands gehen – ob Pop oder Rock oder ein ganz anderer Stil – entscheidet sich, wenn sich die Musiker treffen. „Auch eine Altersbegrenzung haben wir nicht im Kopf. Wir können uns zum Beispiel auch eine Seniorenband vorstellen“, so Seyffahrt, der die Band begleiten wird.
Auch die Jugendlichen des Jugendzentrums „B@mm“ werden die Chance bekommen, musikalische Erfahrungen zu sammeln. „Wir möchten die Kinder und Jugendlichen begeistern, denn Musizieren ist eine ganz große soziale Kompetenz, die im Leben so viel bedeuten kann“, so Harder.
Doch weshalb hat sich die Band-Szene so zurück entwickelt? „Wir glauben, dass es ein schlechter Trend ist, dass Musik aus der Konserve kommt. Kinder und Jugendliche möchten echte Bands sehen. Das kennt doch sicher jeder, dass man eine Band auf der Bühne sieht und so fasziniert davon ist, dass man sich vorstellt, wie es wäre, selbst auf der Bühne zu stehen“, erklären die Musiker. Den Kreislauf, dass ohne Bands keine Faszination geben kann, möchten sie jetzt unterbrechen: „Echte Musik vermittelt Vibrations und Emotionen.“
Anmeldungen können unter www.pro-musica.de entgegen genommen werden.
Julia Schäfer