Messen im Winter: Die Maske bleibt auf

Trotz diverser Maßnahmen zum Infektionsschutz steigen die Zahlen der COVID19-Infizierten derzeit stetig. Auch wenn es derzeit in Jüchen nur einzelne Infizierte gibt, macht man sich in den katholischen Kirchengemeinden Gedanken darüber, wie man mit dem Beginn der Heizperiode in den Gotteshäusern den Infektionsschutz sicherstellen kann.

Corona wirkt sich auch auf die Gottesdienste aus: Pfarrer Ulrich Clancett muss in den Messen auf Gesang verzichten.

Jüchen. Was die Gotteshäuser angeht, sind hier natürlich insbesondere die Kirchenvorstände als Verantwortliche in der Pflicht.

Bauartbedingt handelt es sich bei den Kirchenheizungen (bis auf die Kapellenheizung in Aldenhoven) um so genannte „Umluftheizungen“ in zwei Varianten: Während in Bedburdyck, Gierath und Neuenhoven die warme Heizungsluft in Unterflur-Wärmetauschern erzeugt und entsprechend verwirbelt wird, kommen in Garzweiler und Jüchen dagegen konventionelle Warmluftheizungen zum Einsatz, die die unmittelbar am Heizungsbrenner erzeugte Warmluft durch Unterflur-schächte in die Gotteshäuser bringt.

Gleichfalls durch einen Unterflurschacht wird Luft aus dem Kirchenraum zur Erwärmung in die Heizungsanlage einge-saugt. So entsteht ein geschlossener Luft-Kreislauf.

„Wir sind derzeit mit Fachleuten im Gespräch, ob es Möglichkeiten einer zusätzlichen Frischluft-Zufuhr über die Heizungs-/Lüftungsanlage gibt“, heißt in einer Information an die Gläubigen. Das wäre ohnehin bauartbedingt eh nur in Garzweiler und Jüchen möglich.

Der Kirchensprecher weiter: „Da wir in den vergangenen Monaten vor allem gelernt haben, dass sich das COVID19-Virus vornehmlich über Aerosole verbreitet, lässt sich das Gefah-renpotential unserer traditionellen Kirchen-Beheizung diesbezüglich leicht errechnen.“

Deshalb habe man für die Heizperiode 2020/21 – in Anlehnung an die Empfehlungen des Krisenstabes für das Bistum Aachen und an die Handlungsempfehlungen zur Heizsaison der „prisma consult“ im Auftrag der deutschen Bistümer und Landeskirchen – folgende Regelung getroffen:

Die Heizungen laufen auf einer eingestellten Grundtemperatur von zwölf, maximal 13° Celsius kontinuierlich durch. Es findet keine Absenkung oder Erhöhung der Raumtemperatur anlässlich längerer Pausen oder von Gottesdiensten, Veranstaltungen, Proben und so weiter statt.

Die Heizungen werden 45 Minuten (spätestens aber 30 Minuten) vor dem Gottesdienst gänzlich abgeschaltet. Während des Gottesdienstes sind alle Türen verschlossen zu halten. 15 Minuten, nachdem der letzte Gottesdienstbesucher das Gotteshaus verlassen hat, wird die Kirche/Kapelle durch das Öffnen aller Türen für mindestens 15 Minuten intensiv gelüftet; gleichzeitig wird dann die Heizung wieder in Betrieb genommen.

Auch unter der Woche empfiehlt sich mehrfaches Durchlüften durch das Öffnen aller Türen. Die Küsterinnen beziehungsweise Kirchenvorstände sind gebeten, die Heizungsanlagen entsprechend zu programmieren.

Angesichts der durch den Beginn der Heizperiode veränderten thermischen Situation in unseren Gotteshäusern empfiehlt es sich also für die Kirchenbesucher, ihren Mund-Nasenschutz auch während des gesamten Gottesdienstes nicht abzulegen.

„Deshalb ergeht die dringende Bitte an alle Kirchenbesucher, ihren Mund-Nasenschutz während des gesamten Aufenthaltes im Gotteshaus aufzubehalten. Die Kirchenvorstände sind gebeten, die KirchenbesucherIn-nen darauf hinzuweisen“, macht der Kirchensprecher noch einmal nachdrücklich deutlich.

In den vergangenen Wochen sei zu beobachten gewesen, dass die auf Abstand erstellte Sitzordnung bei einigen Gottesdiensten und Veranstaltungen nicht eingehalten beziehungsweise selbstständig durch Kirchenbesucher verändert worden sei.

Die Kirchenvorstände werden deshalb von der Gemeindeleitung gebeten, ihren Ordnungsdienst dahingehend zu erweitern, dass die registrierten Gläubigen nach der Desinfizierung ihrer Hände einen festen Platz in der Kirche zugewiesen bekommen.

Auch während der Gottesdienste haben die Kirchenvorstände auf die Einhaltung der durch sie mittels Platzzuweisung erstellten Sitzordnung zu achten und gegebenenfalls Gläubige auf auf Korrekturen hin anzusprechen.

Und noch eins betont der Gemeindesprecher: „Es wird dringend empfohlen, auf den Gesang im Gottesdienst zu verzichten. Daher werden auch keine Gesangbücher bereitgestellt.“

Zur Kommunion kommen die Gläubigen in einer Einzelreihe durch den Mittelgang nach vorne; der Rückweg erfolgt durch die Seitengänge. Auf die Spendeformel wird verzichtet. Die Spendung einer Mundkommunion unterbleibt.

Die Einhaltung der Abstandsregeln wird zudem durch pinke Klebstreifen am Boden ermöglicht.

-tkG.