Neues Bauprojekt Umweltbewusst bauen und leben in Otzenrath

Jüchen · Ein großer Schritt für die Entwicklung von Otzenrath – und dann auch noch einer, der ökologisch gut durchdacht ist. Denn bei einem neuen Baugebiet zwischen Hofstraße und Bahngleisen wird der Fokus auf ressourcenschonende Bauweisen gelegt. Das wurde jetzt in einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt und dem RWE festgehalten.

Die ersten Planungen versprechen eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Häusertypen.

Foto: Stadt Jüchen

Rund 50 Prozent weniger Energie und Ressourcen sollen bei den neuen Bauten verbraucht werden. Klingt erstmal gut. Doch wie genau soll das funktionieren? „Wir möchten das Hab und Gut, das Mutter Erde uns zur Verfügung stellt, bewusst nutzen“, fasst Raphael Jungbauer von der „Stadtentfalter GmbH“ zusammen. Damit meint er, dass untersucht wird, welche Ressourcen schon vor Ort sind und wie sie am besten eingesetzt werden können. Das kann zum Beispiel Erdwärme sein.

Dazu kommt der Einsatz von Holz, Dämmstoffen aus Naturstoffen und Recycling-Baustoffen.

Zusätzlich werden die Bauherren eine ausgiebige Beratung von RWE erfahren, denn diese verpflichten sich vertraglich gewisse Standards beim Bau einzuplanen, um den Status, umweltbewusst zu bauen und zu leben, zu halten. Über allem steht das Credo „Was ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll“ – vor allem auf Jahrzehnte gerechnet. „Der Klimaschutz rückt einfach immer mehr in den Vordergrund. Deshalb sind wir überzeugt davon, mit der Ressourcenschutzsiedlung einen wichtigen Schritt zu machen“, freut sich Bürgermeister Harald Zillikens über das neue Baugebiet, das auch mit einer eigenständigen Energieversorgung ausgestattet werden soll.

100 Wohneinheiten sollen entstehen. Eine Mischung aus Mehrfamilienhäusern, Kettenhäusern und Einfamilienhäusern. Während die ersten beiden vermutlich an einen Investor gehen, werden die Einfamilienhäuser an private Personen veräußert. Und das ist vermutlich der Punkt, der die meisten Bürger brennend interessiert: Wann geht die Vermarktung los? Anne-Greth Luczak vom RWE weiß, dass es schon eine Liste gibt, von Menschen, die sich für die Grundstücke interessieren: „Wirklich konkret geht die Vermarktung aber erst frühestens ab Ende 2022 los.“ Bei den Vorgaben für das ressourcenschützende Bauen ist laut Michael Hennemann vom RWE damit zu rechnen, dass das Vorhaben etwas teurer wird als bei üblichen Bebauungen: „Wir rechnen im Schnitt mit circa zehn Prozent mehr Ausgaben, um alles einzuhalten.“ Zehn Prozent, die aber gut in die Zukunft und den Umwelt- sowie Ressourcenschutz investiert sind.

100 Wohneinheiten bedeuten indes auch ein paar hundert Einwohner mehr für Otzenrath in ein paar Jahren. Besonders Familien sind auf der Suche nach Eigenheimen in Jüchen. „Die Lage in der Nähe zum Bahnhof ist sehr attraktiv. Der Einzelhandel ist auch gut aufgestellt. Kindergärten werden gerade gebaut und sind schon vergrößert worden. Mit dem Plan, die Gesamtschule an einen Standort zu verlegen, wird das Gebäude für die Grundschule Hochneukirch frei, so dass wir auch in dem größeren Gebäude mehr Kapazitäten für die Grundschüler haben. Und an den weiterführenden Schulen wird zwingend auch etwas passieren müssen“, gibt Zillikens einen Ausblick.

Julia Schäfer