Raveena Babu Bunter Tempel wird zu Herzensangelegenheit
Hochneukirch · Frischer Wind weht durch den Tempel „Sri Navasakthi Vinayagar“. Die Tamilische Gemeinde in Hochneukirch hat einen neuen Vorstand gewählt – und der ist jünger und weiblicher als bisher. Mit dabei ist auch die 19-jährige Raveena Babu.
Gemälde an den Wänden und Decken, Blumen, Statuen: Wer den Tempel an der Hochstraße betritt, hat automatisch ein Lächeln im Gesicht. Denn bei der tamilischen Gemeinschaft ist alles fröhlich bunt. „Das musst Du erleben, wenn wir hier Feiern haben. Dann wird Musik gespielt, wir tragen alle bunte Sari und haben eine tolle, fröhliche Gemeinschaft. Wir arbeiten viel mit Gewürzen, mit Feuer, mit Blumen“, verrät Raveena Babu. Die junge Studentin ist mit der Tempel-Gemeinschaft aufgewachsen: „Mein Papa hat mich immer mitgenommen. Als wir vor ein paar Jahren den Tempel hier gebaut und gestaltet haben, habe ich zum Beispiel bei den Malereien geholfen. Da fühlt man sich automatisch auch für den Tempel und die Gemeinschaft verantwortlich.“ Aus diesem Grund hat sich die Jüchenerin jetzt auch in den Vorstand wählen lassen: „Es ist an der Zeit, dass in der Vorstandsarbeit verschiedene Generationen aktiv sind. Natürlich sehen wir Jüngeren viele Dinge anders als die Älteren. Das ist nun unsere Aufgabe, dass wir gemeinsam das Gemeindeleben gestalten.“ Auch dass Frauen im Vorstand aktiv sind, ist ein Novum: „Das wird man sicherlich merken, denn mit mir sind noch drei weitere Frauen aktiv.“
Offen ist der Tempel für jeden, der sich für die tamilische Kultur interessiert. „Bei unseren Gottesdiensten ist immer viel los. Dienstags und freitags wird sogar gekocht, weil so viele Besucher kommen und nach dem Gottesdienst noch Zeit zusammen verbringen.“
Die Tamilen glauben an verschiedene Götter, die untereinander verbunden sind und die für unterschiedliche Dinge stehen. „Der Tempel ist ein Ort des Rückzugs, der mich an meine Wurzeln erinnert. Dieser Ort des Betens gibt mir Ruhe, hat mir durch die Schulzeit geholfen. Ich habe mich mehr zu meiner Religion bekannt. Deshalb ist es mir jetzt auch eine Herzensangelegenheit, dass ich mich engagiere“, erklärt Babu. Julia Schäfer