Trügerische Sicherheit
Grevenbroich · Die Kölner Silvesternacht, aber auch einige andere brutale Gewaltsituationen vor einem Jahr, haben Narben in den Köpfen der Menschen hinterlassen. „160 Bürger haben 2015 im Rhein-Kreis den kleinen Waffenschein beantragt – im vergangenen Jahr ist die Anzahl auf 1.500 gestiegen“, gab Polizeisprecherin Daniela Dässel auf Anfrage der Redaktion an.
Ein besorgniserregendes Ergebnis.
So mahnt Dässel vor einer trügerischen Sicherheit. „Wir warnen vor der Nutzung in gewissen Situationen“, teilt Dässel mit. So könne ein gegenteiliger Effekt erzielt werden und die Situation letzten Endes eskalieren.
Ob der Anstieg wirklich mit der Silvesternacht zusammenhänge, könne Dässel nicht bestätigen. „Es liegt nahe zu vermuten, dass eine gewisse Unsicherheit einhergeht“, meint sie. Den Grund könne man jedoch nur spekulieren, weil die einzelnen Fälle nicht überprüft werden. Während man Pfefferspray problemlos mit sich führen darf – ist man zum Mittragen von Schreckschutzpistolen oder Gaswaffen dazu verpflichtet einen kleinen Waffenschein zu beantragen. „Es muss aber nicht heißen, dass jeder der einen solchen Schein besitzt, auch eine Waffe gekauft hat“, sagt Dässel.
Alina Gries