Neues Street-Work-Projekt in Jüchen „Wir glauben, einiges bewirken zu können“

Jüchen · „Jugendliche sind unsere Zukunft“, betont Jamel Othmani. Deswegen setzt sich der Familienberater des Vereins „Akzeptanz, Vertrauen, Perspektive“ (AVP) neben seiner eigentlichen Tätigkeit nun für das neue Street-Work-Projekt „Stark ohne Rausch“ von AVP ein.

Jamel Othmani ist als Street-Worker unterwegs. 

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Dieses richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 17 bis 27 Jahren und soll sie mit einem breiten Spektrum an sozialpädagogischen Maßnahmen wie suchtpräventiven Individual- und Gruppenangeboten und kreativen Workshops im Rahmen regelmäßiger Straßenpräsenz über die Gefahren des Suchtmittelmissbrauchs aufklären und die Prävention fördern.

Im Juli begann Othmani seine Tätigkeit als Street-Worker und ist seither jeweils acht Stunden die Woche im Stadtgebiet unterwegs. Ob am Skatepark oder am Markt, er hat immer ein offenes Ohr: „Ich merke immer wieder, dass Jugendliche Bedarf nach einem offenen Gespräch haben, ohne Termin und ohne ein Büro aufzusuchen.“ Für den Street-Worker ist es dabei wichtig, erst einen guten Draht zu den Kids aufzubauen und dann zum Thema „Stark ohne Rausch“ überzuleiten. Denn Vertrauen ist bei diesen Gesprächen das A und O. So war er beispielsweise einmal mit Basketbällen unterwegs und schuf durch das gemeinsame Spiel einen Übergang – „ganz unterschwellig“, wie er sagt. Wenn er unterwegs ist, hat Othmani daher immer einen „Sucht-Rucksack“ dabei, der vollgepackt ist mit allem, was der Street-Worker braucht – von Flyern über Infomaterial bis hin zu Spielmaterial.

„Innerhalb der ersten fünf Wochen ist schon zu sehen, dass der Bedarf da ist“, berichtet der Familienberater, „natürlich braucht es noch seine Zeit, aber wir glauben schon, dass wir einiges bewirken können.“ Er hofft daher auch, die Zusammenarbeit mit Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei mit der Zeit aufzubauen und sich gegenseitig zu unterstützen. Außerdem wären Kooperationen mit den eta-

blierten Jugendeinrichtungen für ihn denkbar. An Ideen mangelt es Othmani und den Geschäftsführern des Vereins, Sergej Aruin und Matthias Focks, die das Projekt initiiert haben, definitiv nicht. Regelmäßig treffen sie sich, um das bisher Geleistete zu bewerten und Handlungsstrategien zu entwickeln. Ein erstes großes Event wird aktuell bereits geplant. Wenn der Verein das Go bekommt, soll am 10. September von 14 bis 17 Uhr ein Hip-Hop-Workshop stattfinden. Dabei sollen die Jugendlichen die Möglichkeit haben, sich künstlerisch und tänzerisch zu entfalten und mit dem Street-Worker ins Gespräch zu kommen.

Jamel Othmani freut sich sehr, dass er so offen von den Jüchenern empfangen wurde. Auf seinen Touren kam er bereits mit mehreren Anwohnern ins Gespräch und erhielt dabei Tipps, welche Orte er in seine Route integrieren könnte. „Das Verständnis für das Projekt ist da, das ist sehr motivierend“, strahlt er. Erst einmal bis Dezember ist das Projekt angesetzt. Interessenten, die es unterstützen möchten, oder Jugendliche, die Fragen zum Thema haben, können sich bei Street-Wroker Jamel Othmani unter der 0176/80 11 83 50 oder oder othmani@integrationavp.de melden.