Virtuelles Abbild der Stadt ermöglicht effizientere Planungsprozesse Digitaler Zwilling
Bedburg · Um bestehende Planungsprozesse im Bereich der Stadtplanung oder des Hoch- und Tiefbaus künftig zu beschleunigen, hat Bedburg nun einen „Digitalen Zwilling“. Dabei handelt es sich um ein virtuelles Abbild der Stadt, in dem die gesamte Infrastruktur enthalten ist.
„Mit Hilfe des ,Digitalen Zwillings, können wir in der Verwaltung noch effizienter arbeiten. Es ermöglicht meinen Mitarbeitern den Zustand unserer Infrastruktur schnell und effektiv im Blick zu behalten. Das spart Zeit und Kosten, sodass am Ende auch die Bedburger davon profitieren“, so Bürgermeister Sascha Solbach.
Die Darstellungsform des 3D-Modells ist mit „Google Street View“ vergleichbar, allerdings sind die hinterlegten Bilddaten in höherer Auflösung verfügbar. Der „Digitale Zwilling“ bildet alle relevanten Objekte ab, die auf der Erdoberfläche enthalten sind – vom Baum über Verkehrsampeln und Straßenschilder bis hin zum Hochhaus.
„Neben der Beschleunigung von Planungsprozessen hilft uns dieses neue Werkzeug auch dabei, die Kommunikation mit Netzbetreibern und sonstigen Infrastrukturgesellschaften zu vereinfachen. Ebenso können wir beispielsweise bei der Erneuerung von Straßenschildern oder der Beseitigung von Schlaglöchern schneller und gezielter handeln“, erklärt Torsten Stamm, Leiter des Fachdienstes für Stadtplanung, Bauordnung und Wirtschaftsförderung der Stadt Bedburg.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels dient der „Digitale Zwilling“ auch als Grundlage für Simulationen zu möglichen Szenarien im Bereich des Katastrophenschutzmanagements. Das erstellte virtuelle Abbild des Stadtgebiets ist öffentlich nicht zugängig ist. Ein Zugriff ist ausschließlich über die Rechner ausgewählter städtischer Mitarbeiter möglich.
Um gleichzeitig den Schutz der persönlichen Daten zu gewährleisten, wurden auf den Aufnahmen alle Kennzeichen, Namensschilder und Personen ausgeblendet bzw. unkenntlich gemacht.
Für die Einführung des „Digitalen Zwillings“ hat die Stadt Bedburg bereits im März 2022 Fördermittel vom Land über die so genannte „Billigkeitsrichtlinie“, einem Förderprogramm für kommunale Klimaschutzinvestitionen, erhalten.
Die notwendige Befahrung des Stadtgebiets wurde im August durchgeführt, die generierten Daten anschließend in eine Software überführt.
„Mit diesem Projekt treiben wir die Digitalisierung auf Infrastrukturebene in Bedburg weiter voran und bieten einen hohen Mehrwert. Denn von den zukünftig verbesserten und beschleunigten Abläufen im Bereich der Infrastruktur- und Stadtplanung profitieren sowohl die Menschen in Bedburg als auch die Verwaltung“, sagt Dr. Matthias Betsch, Geschäftsführer der „Stadtwerke Erft“, die das Projekt technisch begleiten.