Der „Caffè sospeso“ (aufgeschobener, spendierter Kaffee) ist eigentlich eine lokale Besonderheit der neapolitanischen Kultur, die aus dem 20. Jahrhundert stammt. In Bedburg wurde die Aktion Ende 2022 gemeinsam den Handwerksbäckereien, dem „Werbekreis Bedburg“ und der „Werbegemeinschaft Kaster/Königshoven“ ins Leben gerufen. Seitdem ist gut zu erkennen, ob in der Filiale ein spendierter Kaffee abzufragen ist: jede Spende wird mit einem Kreidestrich markiert, wenn etwas abgefragt wurde, wird ein Strich entfernt.
„Wir haben die Bedburger in der Vorweihnachtszeit noch mal gezielt auf den ‚spendierten Kaffee‘ aufmerksam gemacht. Die Spendenbereitschaft war dabei wieder einmal so groß, dass nicht alle Spenden vor Ort in den Handwerksbäckereien genutzt werden. Aus diesem Grund haben wir uns mit allen Beteiligten dazu entschieden, mit der ,Bedburger Tafel‘ zu kooperieren“, erklärt Bürgermeister Sascha Solbach.
Gemeinsam mit Hans-Peter und Jessica Küpper von der Bäckerei Küpper und Clare Boveleth von der Bäckerei Boveleth sowie Jendrik Pätsch von der“ Werbegemeinschaft Kaster/Königshoven“ und Frank van Ackern vom „Bedburger Werbekreis“ überreichte Bürgermeister Sascha Solbach daher insgesamt 350 Gutscheine an Karin Breuer von der „Bedburger Tafel“.
Kunden der „Tafel“ haben damit die Möglichkeit, die Spenden in den Bäckereien abzurufen.
„Mit den Gutscheinen wollen wir die Menschen erreichen, denen es finanziell nicht so gut geht. Sie können diese Gutscheine in unseren Handwerksbäckereien einfach vorzeigen und erhalten dann einen spendierten Kaffee, Kakao oder ein Teilchen – je nach Angebot der Bäckerei. So müssen sie vor Ort nicht explizit nach einem spendierten Kaffee fragen und können trotzdem von diesem Angebot profitieren“, so Bürgermeister Sascha Solbach.
Darüber hinaus ist es in den Bedburger Handwerksbäckereien auch weiterhin möglich, einen Kaffee zu spendieren oder das Angebot ohne Gutschein vor Ort abzufragen. Das Prinzip funktioniert ohne Gegenfrage oder sich ausweisen zu müssen.