Bruthaufen von extrem seltenem Steinschmätzer zerstört „Uns traf fast der Schlag!“
Gindorf · „Langsam macht es keinen Spaß mehr, sich für unsere Natur einzusetzen. Muss man wirklich in der heutigen Zeit überall Hinweisschilder aufstellen? Dass der Haufen für Tiere war, konnte jeder Laie erkennen“, macht Naturschutzberater Rolf Thiemann seinem Unmut Luft.
Dabei begann alles so friedlich: Rolf Thiemann war mit Michael Zöphel vom BUND Bedburg auf der Königshovener Höhe unterwegs.
Er berichtet: „Es waren etliche Bussarde auf den Äckern zu sehen. 25 Silberreiher suchten im Feld und in Pfützen nach
Mäusen und Regenwürmer. Etwa bis zu 50 Rehe waren an unterschiedlichen Standorten zu erblicken. Vier Kraniche flogen über uns in Richtung Sophienhöhe.“
Als sie dann aber an den vor Jahren extra angelegten Steinhaufen für Steinschmätzer ankamen, traf sie fast der Schlag: „Mit großem Unverständnis und Wut im Bauch mussten wir feststellen, das ein Traktor oder Radlader in den Haufen gefahren ist. Die Hälfte der Steine war weg. Zu vermuten ist, dass man das Steinmaterial als Unterbau im Weg eingebracht hat, um Schlaglöcher zu füllen. Unsere Naturschutzbehörde wurde darüber informiert“, so sein wütender Bericht.
Der Steinschmätzer ist streng geschützt und planungsrelevant. Alle Brutplätze sind besonders geschützt. Laut Landesamt für Natur, Umwelt-und Verbraucherschutzwaren 2015 nur zehn bis 20 Brutpaare in Nordrhein-Westfalen nachzuweisen.
Im Anhang sieht man den Haufen noch wie dieser intakt war.
„Mal schauen ob die so angepriesene Nachhaltigkeit jetzt greift und der Haufen ertüchtigt wird?“, fragt Rolf Thiemann abschließend.