Da staunt sogar ein Naturschutzberater Gülle und Schmetterlinge
Kaster · „Etliche Weißlinge saßen auf der Gülle und steckten ihren langen Rüssel hinein. So etwas habe ich schon an Schlammwasser-Pfützen gesehen, wo die Tiere Mineralien aufnehmen. Das die Schmetterlinge auf Gülle sitzen war uns neu“, wundert sich Naturschutzberater Rolf Thiemann.
Hier sein Bericht: Gestern fuhren wir an einem Feld vorbei, wo Gülle ausgefahren wurde. Es stank sehr unangenehm! Als wir heute wieder dort vorbei kamen, staunten wir nicht schlecht. An einigen Stellen flogen hunderte weiße Schmetterlinge zusammen und gingen auf dem Acker nieder.
Wir sahen uns das Schauspiel von näherem an. Etliche Weißlinge saßen auf der Gülle und steckten ihren langen Rüssel hinein. So etwas habe ich schon an Schlammwasser-Pfützen gesehen, wo die Tiere Mineralien aufnehmen.
Dass die Schmetterlinge auf Gülle sitzen war uns neu. Die Gülle besteht aus einer Mischung aus Kot und Harn von Nutztieren wie Rind, Schwein und Geflügel und besteht zum Teil aus Wasser, in dem sich gelöste Nährstoffe, organische Substanzen und Mineralstoffe befinden.
Das in der Gülle auch Mineralien sind, ist bekannt, aber was ist mit der Aufnahme von Antibiotika, Medikamentenresten und den resistenten Keimen (Bakterien), die mit aufgenommen werden? In einer Studie waren von 19 Gülle-Proben 13 Proben mit Resistenzen gegen eine oder gleich mehrere Antibiotikagruppen gefunden worden.
Das wäre mal eine Untersuchung wert, was das für Auswirkungen auf die Population von Schmetterlingen hat. Vor allem auch auf die Prädatoren.“