Mode, Auflagen, Lärm: Lachen ist harte Arbeit!
Gierath · Am Freitag um 11.11 Uhr beginnt sie wieder — die Karnevalszeit. Dabei ist die Karnevalsgesellschaft "Rot-Weiß" Gierath-Gubberath noch einer der wenigen Vereine, die in der Gemeinde übrig geblieben sind.
"Wir haben überlebt, weil wir viel selbst gemacht haben", sagt Geschäftsführer Rolf Schwittay. 176 Mitglieder zählt der Verein — das älteste Mitglied ist 93 Jahre alt. "Mein Vater war Büttenredner und Karnevalist", erzählt Sitzungspräsidentin Gisela Creutz, "so bin ich an den Karnevalsverein gekommen."
Das traditionelle Hoppedizerwachen wurde eingestellt. "Früher haben wir Sitzungen organisiert. Der Aufwand war aber zu groß und die Resonanz nicht da", meint sie. Das heißt aber nicht, dass es für die Organisatoren eine Pause gibt. "Wir sind ein eingetragener Verein, das sehen viele nicht", erklärt Schwittay, "wir machen die gleiche Arbeit wieder ein Sportverein." So wird sich schon jetzt auf die Karnevalstage im Februar vorbereitet. "Es wird bereits geprobt, die Stücke werden geschrieben, Ideen gestaltet, Kostüme genäht", so Creutz.
Dabei fahren die rot-weißen Karnevalisten wieder voll auf. "Bei der Gala-Sitzung am 18. Februar haben wir ein super Programm geplant und das für wenig Geld", berichtet Rolf Schwittay. So wird unter anderem die Kölner Band "Paroli" auftreten. Beim Preiskostümball haben im vergangenen Jahr Barbie und Ken sowie Star Wars gewonnen.
Und natürlich gibt es auch wieder die berühmte Karnevalsparty, die vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt ist. "Wir würden da gerne um mehr Verständnis bitten", sagt Schwittay, "es ist bloß ein Abend, an dem es laut wird, und er ist Tradition." Und die Tradition existiert schon seit 1937, wenn auch in einem anderen Ausmaß. "Früher bestand der Karneval aus reinen Büttenreden und vielleicht ein bis zwei Musikvorträgen", erzählt Creutz, "das hat sich gewandelt, indem mehr Wert auf Shows gelegt wurde. Doch auch das hat sich wieder verändert. Die Menschen wollen sich bewegen und nicht mehr nur zuhören." Doch das wäre ohne die Unterstützung der Helfer nicht möglich gewesen. "Die Bürger stehen voll hinter dem Verein. Der Schützen- und Karnevalsverein lebt neben-, aber auch miteinander. Es ist die Dorfgemeinschaft und der Brauchtum, der alle zusammenhält", so Creutz. Dennoch könnten die Behördenwege einfacher gestaltet werden. "Es gibt immer wieder neue Auflagen. Heute noch werden wir geehrt, morgen müssen wir schon wieder etwas Neues leisten", so Schwittay.