Letzter Bürgermeister: So wirkte Theo Hensen Ein Rückblick anlässlich seines 25. Todestages
Hochneukirch · Der letzte Bürgermeister von Hochneukirch, Theo Hensen, ist nun seit fast 25 Jahren tot. Seine Nachfahren, die Söhne Karl-Theo und Hans sowie Enkel Axel, begeben sich zu diesem besonderen Todestag auf Spurensuche...
Er war der letzte Bürgermeister von Hochneukirch – vor der kommunalen Neugliederung im Jahr 1975. Weitere zehn Jahre war er zudem als stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Jüchen tätig, er war Mitbegründer der CDU in Hochneukirch, Mitglied und Vorsitzender zahlreicher Vereine und Verbände, des Malteserordens in Kreuzberg und vieles mehr. Die Rede ist von Theo Hensen, den viele Jüchener dank seines vielfältig ausgerichteten Engagements auch 25 Jahre nach seinem Tod noch in guter Erinnerung haben. Zu seinen Ehren haben sich seine Söhne Karl-Theo und Hans sowie Enkel Axel Hensen jetzt auf Spurensuche begeben, schwelgen in Erinnerungen und entdecken Vieles neu. Karl-Theo (79) erzählt: „Besonders in der Landwirtschaft hat sich mein Vater engagiert. Im Krieg hat er beispielsweise als Offizier in Ostpreußen und von Lettland bis Riga dafür gesorgt, dass Kartoffeln angebaut wurden und so keine Hungersnot aufkommen musste. So kam er übrigens zum Reiten.“ Dadurch hat Hensen nach dem Krieg einen Reitverein gegründet.
Zunächst nur auf Landwirtschaft ausgerichtet, mischten und vertrieben die Hensens nach dem Krieg unterschiedliche Liköre und Branntweine in Hochneukirch. „Schließlich kam die Familie unsere Mutter aus einer Spirituosen-Brennerei und kannte sich aus “, verrät Hans Hensen, der später das Unternehmen übernahm. Besonders Gertrud Hensen war in dem Betrieb aktiv, war doch Theo Hensen mit zahlreichen Ehrenämtern und Vereinsmitgliedschaften bereits viel beschäftigt – nicht zu vergessen sein Amt als Bürgermeister von Hochneukirch. Seine Söhne erinnern sich mit einem Schmunzeln: „Unser Vater war kaum zu Hause“. Schließlich hatte er viel zu tun – Dinge, die man heute noch sehen kann. Karl-Theo Hensen ist sich sicher: „Die Absatzzentrale Kempen, die im Fruchthandel und der Fruchtlogistik aktiv ist, würde es ohne sein Zutun nicht geben.“ Landwirte, Bauern und Gemüsehändler der Region hätten von seinem ehrenamtlichen Engagement profitiert. Zweimal wurde Hensen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Und auch in Hochneukirch gibt es noch ein besonderes Zeugnis seines Wirkens: „Dass die Peter-Bamm-Halle nach dem Schriftsteller und Hochneukirchens berühmtem Sohn benannt werden konnte, ist das Verdienst meines Vaters und des damaligen Gemeindedirektors Hans Diekmann“, verrät Hans Hensen.
Was der „letzte Bürgermeister von Hochneukirch“ noch alles geleistet hat, will sein Enkel Axel Hensen in einem Wikipedia-Eintrag festhalten. „Ich sitze schon dran!“, verspricht der 48-Jährige.
Hanna Loll