Bauspielplatz in Hochneukirch Mit „Macarena-Probe“ hoch hinaus

Hochneukirch · Schon von Weitem war es im Schmölderpark zu hören, das Hämmern, Sägen und Schrauben, untermalt von Musik wie „Macarena“. Das kann nur eines bedeuten: Es ist wieder Bauspielplatz in Hochneukirch! Bereits seit 2016 lädt das Jugendcafé „Bamm“ zu dieser Ferienaktion ein. Und Jahr für Jahr fiebern zahlreiche Kids dieser entgegen.

Noch nicht am Ende angekommen: Die Jungs hatten sich vorgenommen, die höchste Hütte zu bauen.

Noch nicht am Ende angekommen: Die Jungs hatten sich vorgenommen, die höchste Hütte zu bauen.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

143 kleine Handwerker im Alter von sechs bis 14 Jahren verarbeiteten in diesem Jahr gut 60 Kubikmeter Holz sowie unzählige Nägel – hier richten die Organisatoren ein großes Dankeschön an alle Spender – und zimmerten wirklich beeindruckende Bauwerke zusammen. Der zwölfjährige Jonas war zum ersten Mal beim Bauspielplatz dabei und hatte sich mit seiner Truppe im wahrsten Sinne des Wortes Großes vorgenommen: „Wir haben uns überlegt, dass wir den Höhen-Rekord brechen wollen.“

Ganz leicht hätten die Jungs angefangen und eine Basis mit Paletten sowie dickeren Holzbalken geschaffen, um dann in die Höhe zu gehen. Den letzten Schliff – aber auch zusätzliche Höhe – brachte eine Flagge der Borussia Mönchengladbach, von der alle Fans sind. Überzeugt von ihrer Baukunst haben die Jungs übrigens schon während des Bauens ein „Zu verkaufen“-Schild aufgestellt. „550 Euro hätten wir gerne“, erklärt Jonas. Ein Käufer fand sich zwar am Ende nicht, aber das tat dem Spaß keinen Abbruch.

Nicht ganz so hoch hinaus ging es bei der Mädelsgruppe nur wenige Meter weiter. Dafür kümmerten sie sich schon früh um die Deko, wie die neunjährige Lotta, die ebenfalls zum ersten Mal am Bauspielplatz teilnahm, berichtet. Zusammen mit ihrer Gruppe baute sie ein Haus, das sie unter anderem mit einem selbst gemalten Bild mit viel Liebe zum Detail dekorierten. „Am meisten Spaß macht mir das Schrauben“, strahlt sie.

Doch ganz egal, ob eine Etage oder mehr, Sicherheit wird natürlich immer großgeschrieben. Und so gibt es für jedes Bauwerk auch eine Abnahme durch das Team – mithilfe der „Macarena“-Probe. Um die Standfestigkeit von verschiedenen Etagen und Dächern zu prüfen, tanzen zwei oder mehr Teamer kurzerhand den „Macarena“ auf den entsprechenden Flächen. Das erklärt damit auch, warum der Song so oft durch den Schmölderpark weht.

Nicht nur die Kids hatten Spaß bei der traditionellen Ferienaktion, sondern auch das Team aus Haupt- und Ehrenamtlern.

Nicht nur die Kids hatten Spaß bei der traditionellen Ferienaktion, sondern auch das Team aus Haupt- und Ehrenamtlern.

Foto: Bamm

„Mir wurde gesagt, der TÜV sei in diesem Jahr etwas strenger geworden“, lacht Matthias, der bereits zum sechsten Mal ehrenamtlich beim Bauspielplatz mit anpackt. Der 22-Jährige engagiert sich schon lange in der Jugendarbeit und hat immer wieder Spaß zu sehen, wie viel Freude den Kids die Ferienaktion macht. Schaukeln, Rutschen, Seilzüge oder kleine Gefängnisse für Betreuer, in das er auch schon gesteckt wurde, immer wieder gebe es etwas Neues zu entdecken, erzählt er. Außerdem weiß er „die super schönen Abende“, die das Team – 30 Ehrenamtliche und fünf Hauptamtliche waren beim Bauspielplatz im Einsatz – zusammen verbringt, sehr zu schätzen: „Wir sind sehr cool zusammengewachsen.“

Dieser abendliche Austausch ist es auch, der dafür sorgt, dass es bei der Sommerferienaktion so rund läuft. Wie Cerise Beermann, Leiterin des „Bamm“, berichtet, gebe es immer mal wieder kleine Stellschrauben, die das Team dann direkt gemeinsam angehe und nach Möglichkeit am nächsten Tag direkt umsetze. „Ich bin dankbar für das Team, ohne die Ehrenamtlichen geht es nicht. Sie sind das Herzstück der Aktion“, betont sie.

Insgesamt freut sich Beermann, zu sehen, dass sich die Teilnehmer, aber auch die Betreuer, Jahr für Jahr so wohl fühlen. Es werde viel gemeinsam gelacht und einfach eine gute Zeit zusammen verbracht. Wie immer sei alles super gelaufen, berichtet sie, und sowohl das Bauen der Hütten als auch die Bastel- und Spielangebote seien super angekommen: „Wir wissen nicht warum, aber in diesem Jahr haben wir eine ganz besondere Atmosphäre gespürt.“