Premiere an Karfreitag Live-Stream ersetzt Gottesdienste nicht, aber hilft in der Pandemie
Jüchen · Die Idee entstand, als bei der evangelischen Kirche klar war: Die Konfirmation wird auch in diesem Jahr nicht wie geplant stattfinden können. Zwar wurde entschieden, die Feier nicht wie gewohnt in der Hofkirche stattfinden zu lassen, sondern auf die katholische Kirche zurück zu greifen, da dort mehr Platz und damit mehr Abstand ist. Aber dennoch wird es nicht möglich sein, dass so viele Besucher wie in „normalen“ Jahren an dem Glaubensbekenntnis der jungen Gemeindemitglieder teilnehmen können.
„Deshalb haben wir uns entschieden, die Konfirmation zu streamen, also live online zu übertragen“, erklären Jugendleiter René Bamberg und Presbyter Justin Krönauer. Die beiden werden die Übertragung aber nicht nur auf die Konfirmation beschränken. Ausrüstung wurde angeschafft, WLAN in die Kirche verlegt. „Das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit. Meistens geht in Sachen Internet in einer Kirche ja nicht besonders viel“, so Krönauer.
Und so wird der Live-Stream am Karfreitag um 10.15 Uhr Premiere feiern. Auch der Gottesdienst am Ostermontag (ebenfalls um 10.15 Uhr) wird aus der Hofkirche ins heimische Wohnzimmer übertragen. „Wir starten also mit unserem höchsten Feiertag, das passt doch gut“, freut sich Bamberg. Denn mit dem neuen Angebot des Jugendteams wird allen Menschen ermöglicht, an den Gottesdiensten teilhaben zu können.
Justin Krönauer erklärt dazu: „Wir können mit einem Live-Stream nicht das Gefühl eines Gottesdienstes ersetzen, das möchten wir auch gar nicht. Aber so können wir die Zeit überbrücken, bis wir hoffentlich wieder Normalität haben und gemeinsam vor Ort feiern können.“
René Bamberg weist darauf hin, dass auch ältere Menschen keine Sorge vor der Technik haben müssen: „Wir hoffen, dass es sonst vielleicht einen Enkel gibt, der Oma und Opa den Stream starten kann.“
Die Gottesdienste werden auf dem „Jugend Jüchen“-Kanal bei YouTube sowie unter www. ev-kirche-juechen.de übertragen. „Wir haben uns vorgenommen, die Gottesdienste während der Pandemie ein- oder zweimal im Monat zu übertragen, um möglichst viele Gemeindemitglieder teilhaben zu lassen“, so die Organisatoren.