Düsseldorf will mehr Wohnland: Jüchen plant neue Wohngebiete

Gierath, Hochneukirch, Holz und Stessen – die Stadt tut viel, um neuen Wohnraum zu schaffen. Besonders Familien aus den umliegenden Großstädten sollen in Jüchen eine neue Heimat finden. Und ehe die ersten Häuser fertig sind, klopft die Bezirksregierung Düsseldorf an der Tür und will weiteren Wohnraum rund um Düsseldorf – auch in Jüchen – schaffen.

Für weiteres Wohnbauland in Hackhausen und Jüchen-Süd (links) sieht es gut aus.

Jüchen. Die Kommunen in der Region Düsseldorf sollen aufgrund des Wohnungsdrucks auf dem Markt mehr Wohnbauland für einen unterschiedlichen Bedarf entwickeln. Hierbei sollen neue, qualitativ geeignete Flächen für allgemeinen Siedlungsbereiche vorbereitet werden. Potenzielle Flächen werden dabei über ein Flächenranking in sechs unterschiedliche Kriterien bewertet: Verkehrserreichbarkeit, ökologische Verträglichkeit, infrastrukturelle Ausstattung, Städtebau, Ausbau und Planung sowie Nutzung von Brachflächen. Seitens der Verwaltung kommen dabei vier Standorte in Frage: Gierath, Bedburdyck, Jüchen und Hackhausen.

„Die Bezirksregierung Düsseldorf sucht gemeinsam mit den Kommunen nach neuen qualitativen Standorten in der Region – insbesondere an der Rheinschiene. Insgesamt werden derzeit rund 250 Flächen untersucht und mit der planenden Verwaltung der Kreise und der Kommunen diskutiert. Welche Flächen im Rahmen einer ersten Änderung als Siedlungsbereich zusätzlich mit in ein Verfahren aufgenommen werden, ist derzeit offen und noch nicht absehbar“, erklärt Andrea Stegger, Pressesprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf, „allerdings strebt die Bezirksregierung an, diese Klärung bis Anfang Juni vollzogen zu haben, um in der Regionalratssitzung Ende Juni einen Beschluss für die Eröffnung eines Beteiligungsverfahrens zu erzielen.“

In dem offen angelegten Beteiligungsverfahren werden sowohl die Kommunen, als auch die Bürger sowie eine Vielzahl von Interessensvertretern wie zum Beispiel Kammern und Verbände gehört. Alle Belange werden dann in die weitere Planung mit einbezogen und dem Regionalrat erneut zum Beschluss vorgelegt.

Durch eine erste Bewertung durch die Bezirksregierung Düsseldorf schneiden Gierath und Bedburdyck durch den schlechten Anschluss an den schienengebundenen öffentlichen Personen-Nahverkehr im Ranking eher schlecht ab. Besser sieht es da für Hackhausen und Jüchen-Süd aus. Diese Flächen können aus Sicht der Bezirksregierung für eine künftige Stadtentwicklung geeignet sein.

In einem parallel laufenden Prozess sucht die Landes- Bahnentwicklungsgesellschaft (BEG) Bauland im Einzugsbereich von Haltestellen des schienengebundenen Personennahverkehrs. Auch in ihrer Bewertung sind die Flächen Hackhausen und Jüchen-Süd positiv bewertet worden. Die BEG hat für beide Standorte Ihre Unterstützung in Form einer 50 Prozent Förderung eines Strukturkonzeptes in Aussicht gestellt. Bürgermeister Harald Zillikens würde eine solche Entwicklung begrüßen, um die steigende Nachfrage insbesondere von Familien und nach gefördertem sozialem Wohnraum abdecken zu können.

Alina Gries