„Das Eis schien gebrochen“: Das Gymnasium Jüchen feiert 20 Jahre
Mit Strümpfen in den Sandalen, Kleidung aus den 90ern und sehr überraschten Gesichtern traten Delia Weber und Markus Meyer-Gehlen ins Atrium des Gymnasiums Jüchen. Dass die Schule bereits ihren 20. Geburtstag feiert, begreifen die beiden ehemaligen Schüler nicht. Sie sind in die Zukunft gereist und klären erst einmal gekonnt auf, was denn in den vergangenen 20 Jahren so in der Schullandschaft passiert ist.
Jüchen. „Wir wurden im letzten Jahrtausend gegründet“, liefert dann auch prompt Gerd Acker, ehemaliger Schulleiter des Gymnasiums, den Erklärungsbeweis. Schleppend seien die Aufnahmen am Anfang gelaufen, nicht so recht hätten sich die Jüchener Eltern getraut, ihr Kind an der neuen Schule anzumelden. „Die Konkurrenz-Messlatte lag verdammt hoch“, weiß Acker, „am dritten Tag schien dann aber das Eis endlich gebrochen.“ 93 Anträge verzeichnete der Schulleiter – heute sind es fast 800 Schüler, die das Gymnasium besuchen. „Das erste Jahr haben wir in der Grundschule Bedburdyck-Stessen verbracht“, erinnert er sich, ehe die Schule nach Bauverzögerungen durch einen Sturm fertiggestellt wurde. „In der Ausstattung fehlte es an Allem“, so der ehemalige Schulleiter weiter. Bereits 2008 konnte Gerd Acker dann die ersten Abiturienten am Gymnasium Jüchen entlassen. Vier Jahre später verließ er selbst den Schulhof und ging in den Ruhestand. Schulleiterin Monika Thouet hat die Zügel des Gymnasiums seit August 2016 in die Hände genommen. „20 Jahre – das ist ein Meilenstein in der Geschichte“, stellt sie daher auch zu Beginn des Festaktes fest. Viele hatten sich in das Atrium eingefunden, wie die Alt-Bürgermeister, ehemalige Lehrer und auch die gesamten Schulleitungen der Grundschulen und auch der Gesamtschule in Jüchen. „Ich möchte den Ausblick für die nächsten zehn Jahre wagen“, fokussiert Thouet ihre Rede damit auf den 30. Geburtstag der Schule. Thema ist hier die geplante Kooperation mit der Gesamtschule, einen Sport-Leistungskurs zu gründen. Aber auch die Digitalisierung in Form einer „iPad-Klasse“ und der Weg zu einer Europaschule. „Dass wir diesen Weg verfolgen ist mir ein großes Anliegen und ich hoffe dass ,Europaschule’ in zehn Jahren Wirklichkeit wird.“